Samstag, 14. Juli 2018

I'll be back - und so kam es auch ........ back to Zurich

Am Freitag (heute ist Samstag - ich schreibe dies mit etwas Verspätung) bei strahlendem Wetter in Sur En losgefahren und in Scuol die Maschine noch aufgetankt. Dann ging es mit flottem Kurvenschwingen nach La Punt Chamues, dem Beginn des Albulapasses, für eine erste Espressopause.



Den Albulapass überwunden und auf der anderen Seite bis Thusis gefahren um endlich etwas CH Franken aus dem Bankomaten zu lassen.


Video von La Punt-Chamues bis nach Bergün - ca. 38 Minuten (mit 90 Sec Stau in La Punt)

Thusis Richtung Bonaduz verlassen nach der obligaten Verpflegung - in der Schweiz muss ich die Anzahl der Espresso-Mineral-Pinkel-Stops nur schon aus Kostengründen reduzieren. Ein Espresso plus ein Mineralwasser 0.5l ist hier natürlich um ein Mehrfaches teurer als in den Ländern, die ich die letzten 4 Wochen durchquert habe. Well, c'est la vie.... et ...... c'est le prix!

Auf dem Weg zum Oberalppass liegt ja noch die Rheinschlucht mit ihren Ausblicken und dem Gasthaus am Brunnen in Valendas Ein perfekter Etappenort!

Die Rheinschlucht







Die Fahrt durch die Surselva mit Disentis und Sedrun (Boxenstop) war wieder mal zügiges Cruisen und der Oberalppass war wie immer....ich zog in einem Stück bis nach Brunnen durch - einen Espresso und ein Mineral bei Gregi in der Kombüse - und netterweise ergab sich noch ein Tratschen mit der Frau Bürgermeisterin von Brunnen. Alle ehemaligen Schulkameradinnen und Kameraden durchgehechelt 😉😉😉😉😉.... es ging definitiv nach Zürich.


 Die Kombüse in Brunnen

Das erster Mal auf dem offiziellen Toeffparkplatz! Hurra!

Die obligaten Schleicher auf der Strasse Richtung Sattel obligat verflucht und praktisch im Autopiloten durch das Aegerital via Sihlbrugg und das Triemli vor meine Haustür geflowed. Abgestiegen und mich direkt in die Pizzeria geworfen. Einfach einen Salat.... ! The End!

Km heute: 330 (Totale Km 4412)

Donnerstag, 12. Juli 2018

Von Mittersill (A) nach Sur En (CH) oder T - 1


Das Ende ist nahe......oh, weeeeeeeeehhhhhhhhhhhhè!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! 

Der heutige Tag sah einen schönen Pass mit langen Wasserfällen - den Krimmlerfällen - zügigem Fahren durchs schöne Pinzgau und Tirol und die letzte Grenzüberschreitung auf dieser Tour bei Martina von Oesterreich in die Schweiz. Eine schöne Fahrt und es war eine sehr gute Entscheidung den Gasthof Post in Mittersill noch einen Tag länger geniessen zu können auch damit Ronia ihre morgendlichen Streicheleinheiten bekam ;-) . War gestern das Wetter in Mittersill und im Gebiet Gerlos bzw. Innbruck total zugehangen und verregnet, drehte es in der Nacht und der ganze Tag war sonnig bei angenehmen Temperaturen. Die Fahrt war ein Genuss!

Die Krimmler Wasserfälle:



In Pfunds das letzte mal eine Espresso, Mineral und Pinkelpause gemacht - das Ritual exerziert! - und dabei bereits eine Vorahnung auf die Schweizer Preise im kleinen Zeh gespührt. Von Pfunds weggefahren und die Grenze bei Martina passiert. Bis zum Hotel Val d'Uina war es nur noch ein Katzensprung. Die treue Floeckli-Maschine verstaut und natürlich dem gefrönt was man im versnobten Zürich nicht kann:

Hirschsalsitz und en Suure Moscht! Händer's gläse - Altstadt Bar! ;-)

Die Reise begann mit einem Suuren Moscht im Schweizerhof zu Santa Maria im Val Müstair und endet mit einem Suuren Moscht in Sur En ( Hotel Val d'Uina) im Unterengadin.

Morgen geht es noch gemütlich über den Albulapass und den Oberalppass nach Zürich. Einen Kaffeestop bei Gregi's Kombüse in Brunnen werde ich natürlich noch einbauen. Und damit gibt es dann morgen den letzten Trip-Eintrag in diesem Online-Logbuch. Stay tuned!

Abendspaziergang in Sur En








Hardcore Toeff-Video - aber die Landschaft ist auch schon schön.....😎  auf Vollbild klicken wie immer...



 

Km heute: 266 (Totale Km 4081.3)

Dienstag, 10. Juli 2018

Runterfahren in Mittersill - Update

Update Mittwoch 11.07.2018 - War gut, dass ich heute noch nicht über den Gerlospass gefahren bin. Total verrregneter und vernebelter Tag gewesen. Auch hat ein Ruhetag gut getan und morgen Donnerstag kann es dann - bei hoffentlich besserem Wetter - Richtung Sur En im Unterengadin gehen. 😎

Gestern in Mittersill angekommen war das Wetter noch ganz gut. Heute dann..... zuerst warm und schwül - gut um die Umgebung der Ortschaft anzugucken - und dann kam das Gewitter! Und jetzt sitzt das Gewölk zwischen den Bergen und laut Wetterbericht wird es morgen kühl und regnerisch. Der Plan ist via den Gerlos-Pass nach Zell am Ziller, über Innsbruck nach Pfunds und dann über die CH-Grenze nach Sur En in der Nähe von Scuol zu fahren. Im Regen habe ich dazu keine Lust - und somit war die Entscheidung leicht. Noch eine Nacht in Mittersill zu bleiben, morgen das Museum anzugucken und wenn es klappt dann noch eine Massage zu geniessen. Die 4 Wochen auf dem Motorrad merke ich trotz den regelmässigen Fahrpausen an den jeweiligen Zielortschaften. Jeder Fahrtag ist mehrere Stunden volle Konzentration gefragt. Die Strecken waren nicht immer einfach und auf einer Tour kennt man diese ja nicht. Jetzt merke ich, dass ich müde bin.

So nutze ich die 3 Nächte (2 Tage) in Mittersill zum Runterfahren. Der Gasthof Post ist nach meinem Geschmack das ideale Quartier. Sehr freundliches Team, gute Küche, saubere und praktische Zimmer, geschmackvoll und ohne ChiChi. Ein Zufallstreffer, den ich aber bedenkenlos weiterempfehlen kann!



Das Gasthaus hat hinten noch einen Garten, vorne eine Terrasse. Die Zimmer sind relativ gross mit Badezimmer - alles renoviert. WLAN etc. vorhanden. Gasthaus mit Frühstück und guter Küche!

Morgen spiele ich hier noch weiter den Touristen und fahre dann am Donnerstag bis nach Sur En ins Val d'Uina und werde am Freitag zu Hause ankommen.

Km heute: 193 (Totale Km: 3815.3)

Montag, 9. Juli 2018

Bye bye Balkan - Wurzenpass überwunden

Heute hiess es also Abschied nehmen von Slowenien und damit für mich vom Balkan. Dies ist geographisch wahrscheinlich nicht ganz korrekt, wobei offenbar der geographische Raum Balkan nicht exact definiert ist. Meine eigene Grenzziehung liegt auf dem Wurzenpass zwischen Slowenien und Oesterreich. Von Kranskja Gora geht es gleich steil aber nicht weit hoch, um dann auf der oesterreichischen Seite noch steiler und etwas weiter runterzugehen. Auf der Nordseite ist das Gefälle mit 18 % angegeben und das auf ziemlicher ruppiger Strasse. Die Videos geben einen Eindruck davon:





Die Route folgte hier zum Teil meiner Anreise. Durch das Gailtal bis Kötschach-Mauthen wo ich heute aber Richtung Lienz über einen kleinen Pass fuhr. So interessant das Lesachtal auch zu fahren ist, war mir das nun nicht das Richtige und in Lienz wollte ich noch zum lokalen KTM Mechaniker um ein paar Details an der Maschine zu klären. In Lienz die Mittagspause des Mechanikers mit einem Frozen Yoghurt in einem netten Café überbrückt und eine Tafel Schokolade handmade in Tirol gekauft. Pichler Dunkle Schokolade 73 % !



Von Lienz dann über die Felbertauern-Strasse (Mautpflichtig 11 Euro) und oben durch den Felbertauerntunnel gefahren. Die Strasse ist wie auch das Gailtal einfach nur geil zum flowigen Cruisen - wenn nur die Schleicher nicht wären..... Wie sagte doch schon Jean-Paul Sartre: "Die Hölle, das sind die anderen" Verkehrsteilnehmer!  ;-) Runter geht sie dann auch ganz schön heftig, aber wieder mit schnellen Kurven. So ca. 1615 kam ich in Mittersill an und entschloss beim Gasthaus Post Quartier zu machen. Ein guter Entscheid - der Gasthof existiert seit dem Jahr 1300 und ist vom Stil her einfach gmögig, Gut gegessen und noch mit zwei anderen Schweizer Toeff-Fahrern über Routen und Touren geredet.



Sonntag, 8. Juli 2018

Kranskja Gora - hello again

Gemütlich im Hotel Mitra zu Ptuj gefrühstückt. Die Massage gestern war extrem gut. Die Dame hat sofort gemerkt, wo es spannt und das die Haltung auf dem Motorrad mit der mangelnden Bewegung den Lymphfluss blockiert. Sie hat mich also entspannt und deblockiert, es ist am morgen tatsächlich noch spürbar. Das Motorrad hat die 2 Nächte ja im anderen Hotel kamerüberwacht geschlafen, somit stand nach dem Frühstück ein Verdauungsspaziergang zum Hotel Poetovio an, das Flöckli geweckt und sie zum Mitra geführt. Gepäck verladen und weil der Espresso (der Kaffee wird im Hotel Mitra selbst geröstet) so gut ist, noch einen auf den Weg getrunken.

Ursprünglich war mal geplant noch in Ljubliana - bzw. in einem Vorort bei einer Firma einen Spontanbesuch zu machen, da heute aber Sonntag ist, fiel das ins Wasser. So bin ich auf Nebenstrassen nördlich von der Hauptstadt vorbei Richtung Jesenice und Kranskja Gora gefahren. Slowenien ist fürs Motorradfahren extrem reizvoll, es gibt die flacheren Abschnitte im Süden bzw. Südosten und gegen Norden bzw. Westen wird es appenzellerisch bzw. alpin. In der Hügellandschaft gibt es Steigungen und Gefälle mit 18 % und gegen Nordwesten locken der Vrsic Pass und die Mangart Stichstrasse in die Höhe.





Meine Route führte mich von Ptuj nach Slovenska Bistrica, Slovenska Konjice um dann durch ein schluchtartiges Tal über Vitanje und via Mislinja nach Velenje zu gelangen. Von Velenje geht es durch eine appenzellische Landschaft herrlich kurvig nach Kamnik. Gleichzeitig fand ein Velorennen statt. Zeitweise fühlte ich mich dabei wie ein offizielles Motorrad an der Tour de France. Polizei war häufig vertreten - aber die relativ schmale Strasse war für den normalen Verkehr ebenso offen. Alles ging reibungslos aneinander vorbei.



Von Kamnik aus suchte ich den etwas direkteren Weg - aber immer noch kleine Landstrasse - nach Kraj und weil das Wetter dann sich doch Richtung Gewitter / Regen entwickelte, spurte ich entgegen meinen Gepflogenheiten auf die Autobahn ein um etwas zeitiger in Kranskja Gora zu sein. Ein paar Minuten nach dem Zimmerbezug ging dann auch ein heftiges aber kurzes Gewitter los.


Km heute: 234.4 (Total Km: 3622.3)

Samstag, 7. Juli 2018

Ptuj ist hui!!

Den heutigen Tag in Ptuj verbracht. Herrlich geschlafen im Hotel Mitra und wie ich am morgen relativ früh gesehen habe, hat das Flöckli ebenso eine gute Nacht im Hotel Poetovio verbracht. Manchmal muss man einfach einander etwas Luft und Raum geben, damit man wieder weiss was man aneinander hat :-) .

Etwas Sightseeing in Ptuj stand also auf dem Programm und für den Abend habe ich eine Massage im Hotel gebucht.

Die touristische Arbeit bestand in einem Spaziergang durchs Städtchen am Vormittag. Ptuj ist sowas wie das Winterthur von Maribor. Permanent im Schatten der grösseren Stadt aber geschichtlich mindestens so interessant und extrem angenehm um für eine Tag zu relaxen.

Das Hotel Mitra in Rot >
 < Eines der vielen kleinen Gässchen
 Das Schlosscafé >
 < Blick vom Schloss
 Noch ein Blick vom Schloss >
< Zur Zeit findet ein Kunstfestival statt mit Darbietungen und Ausstellungen in der ganzen Altstadt. Dies hier ist 50 m vom Hotel Mitra entfernt.






Am Nachmittag besuchte ich das Schloss mit den verschiedenen Ausstellungen. Am Besten informiert man sich via die Webseite bzw. Internetsuche über das Schloss und seine Sehenswürdigkeiten. Untenstehende Videos geben einen etwas wackligen Eindruck der Szenerie - mehr nicht. Touristisch ist Ptuj nur als Durchgangsstation bekannt für Reisende, die von Deutschland etc. durch Oesterreich und Slowenien nach Kroatien (vorallem an die Küste..... dabei gäbe es mit Slawonien - siehe letzte Postings - ja auch noch einen anderen schönen Teil von Kroatien...) fahren und hier Station machen. Momentan ist es der perfekte Mix aus touristischer Infrastruktur und der noch kleinen Anzahl Touristen. Hmmm, mein Blog ist wohl etwas kontraproduktiv hier..... :-)

Videos wie immer ungeschnitten, unkommentiert und ohne Musik:









Freitag, 6. Juli 2018

Nicht ganz Maribor und nicht ganz Pfui!

Heute war wieder ein Fahrtag angesagt. Von Nasice weg blieb das Land für unsere Verhältnisse flach. Interessanterweise gabe es kurz nach dem Ort Nasice einen Wegweiser zu einem Skilift. Irgendwie gibt es also doch auch Hügel hier - nur wo? Für Leute, die aber ihren Sommerurlaub zwar in Kroatien aber nicht an der überlaufenen Küste verbringen wollen, bietet Slawonien oder wie die Kroaten der Gegend auch sagen: Kontinentalkroatien einiges; wenn auch die touristsiche Infrastruktur nicht auf dem Stand der Küste ist, könnte ein Weintour bzw. ein Reiturlaub bzw. ein Fahrradurlaub hier sehr reizvoll sein. All diese Dinge habe ich hier ausgeschrieben gesehen.

Die Strasse ist vom Asphalt her sehr gut - so stört mich der Regen auch nicht weiter, der bereits in der Nacht als Gewitter über Nasice runterging und sich jetzt festzusetzen scheint. Es ist warm und das Wasser kommt nur als Nieselregen runter, so kann die Regenjacke im Koffer bleiben. Wie gesagt, für unsere Verhältnisse ist die Gegend flach und die Strassen gerade. Dies erlaubt eine hohe Durchschnittsgeschwindigkeit. Westwärts wird der Verkehr jedoch dichter - noch nicht Schweizer Verhältnisse aber es hat hier definitv mehr Lastwagen. Diese fahren zwar nicht gerade langsam, aber trotzdem nicht schnell genug wenn man hinter ihnen fährt. Kurz, es gibt laufend Ueberholmanöver, die mit der Zeit etwas Stressiges an sich haben. Das Leben auf der Strasse, mit dem Kopf im Helm ist nicht immer nur eitel Sonnenschein, der Sattel kann einem mit der Zeit auch was abfordern:


Tankstelle irgendwo auf der Strecke - Beine ausschütteln, etwas trinken, Kopf lüften etc...


Die Dörfer reihen sich aneinander und man gerät irgendwie in einen Flow - bis einem der schmerzende Hintern wieder rausholt...



Das Tagesziel war Maribor in Slowenien. Die erste kleine Stadt nach der Grenze zu Slowenien ist Ptuj (das ist: P_t_ui) und ich wollte hier eine Bank finden um die restlichen bosnischen Marka, die serbischen Dinar und kroatischen Kuna in Euro umzutauschen. Banken hatten aber bereits zu, und wie ich so die Altstadt sah, mit der netten Bedienung im Café alberte - entschied ich mich hier Station zu machen. Gleich neben dem Café gibt es ein einfaches Hotel, das Poetovio. Die waren zwar voll ausgebucht, aber extrem hilfsbereit. Das Motorrad steht jetzt gratis auf ihrem kameraüberwachten  Parkplatz. Ohne die Zimmer gesehen zu haben, würde ich hier sofort absteigen bei einem nächsten Besuch in Ptuj - einfach weil die Leute von der Reception so hilfsbereit waren. Gefunden habe ich ein Zimmer in der Altstadt und zwar im Hotel Mitra. Auch hier extrem freundliches Personal! Das Hotel Mitra ist ein gegen 200 Jahre altes Gebäude, das innen mit alten Möbel geschmackvoll eingerichtet ist. Etwas teurer als das Poetovio, aber mit der Lage und der Einrichtung und dem Service sind die CHF 60.-- pro Nacht angebracht.

Morgen spiel ich also Tourist in - eben nicht ganz - Pfuj - Ptuj!

Km heute: 242.9 (Total Km 3387.9)

Donnerstag, 5. Juli 2018

Via nicht ganz Novi Sad nach Slawonien

Heute Donnerstag nicht allzufrüh aus Belgrad losgefahren. Der Weg Richtung Novi Sad war vom Hotel aus einfach zu finden und der Verkehr hielt sich auch in Grenzen - es wäre mehr Stau möglich gewesen. Das Hotel "M" ist von Süden her einfach zu erreichen und wenn man die Stadt nach Norden verlassen will, ist dies auch auf sehr direktem Wege möglich. Für den Weg in das Stadtzentrum nimmt man am Besten einfach das Tram bzw. für den Rückweg der Einfachheit halber ein Taxi.

Also Richtung Novi-Sad gefahren, dies zu Beginn auf der Autobahn bis zum Abzweiger Indija. Dort von der Autobahn weg und weil ich das Papier für die Gebühr einfach ins Seitenfach des Tankrucksackes geknüllt habe, hat es natürlich nicht funktioniert als ich die effektive Zahlstelle passieren wollte. Der arme Mann hinter dem Schalter kriegte sich einfach nicht ein......und erst sein Vorgesetzter kam auf die Idee von mir die Gebühr von 100 Dinar einzuziehen - Papierdings hin oder her - und die Schranke zu öffnen. Das Hupkonzert hinter mir hatte schon bedrohliche Töne angenommen :-) . In Indija hiess es dann, dass die Strasse Richtung Novi Sad gesperrt war und somit wich ich auf die Strecke via Ruma und Sremska Mitrovica aus. Weiter ging es via Sid zu Grenze nach Kroatien bei Tovarnik.

War die Gegend auf der serbischen Seite bereits flach und stark landwirtschaftlich genutzt, setzte sich das auf der kroatischen Seite im gleichen Stile fort. Das Gebiet nennt sich Slawonien (Wikipedia hat dazu etwas interessantes zu sagen). Mein nächstes Zwischenziel liegt in der Gegend von Maribor in Slowenien was ca. 500 km von Belgrad aus sind. Somit habe ich mir nach ca. 250 flachen und ziemlich geraden Km langsam eine Unterkunft gesucht. Das Oertchen Nasice (google maps) empfing mich mit Sonnenschein, einem alten Palais aus der Habsburger Zeit und einem einfachen Hotel. Zum Abendessen bestellte ich als Vorspeise eine Pilzsuppe - der Kellner brachte eine ganze Schüssel mit Schöpflöffel. Es war eine von Grund auf mit richtigen ganzen Pilzen zubereitete Suppe - einfach der Hammer! die bestellten Cevapi mit Reis und viiiiiieeeeeelllll Zwiebeln und Aywar rundeten das Essen und meinen Bauch ab. Für die nötige Bettschwere sorgte bzw. sorgt jetzt eine Flasche Tomislav Bier. 5dl - 7,5 % und ich bin etwas beschwipst..... war heute aber auch ca. 35°C .

Das dunkle Tomislav ist ein Bier, dass ich sehr gerne nach einem Essen als Dessert drinke. Löscht den Durst und haut mich in einen tiefen Schlaf.

Videos wie immer ungeschnitten, unkommentiert und ohne Musik

 
In 13 Minuten fast durch die Stadt


Flach auf beiden Seiten der Grenze


Km heute 276.6 (Total Km 3145)

Belgrad 2


Heute war schon fast ein inteniver Touristentag: Am Vormittag mit der Flöckli-Maschine beim Promoto Center vorbeigeschaut und den Toeff von den professionnellen Händen und Augen von Zeljko durchchecken lassen. Auf knapp 3000 km hat sie eigentlich kein Oel verbraucht. Luftfdruck war auch noch praktisch unverändert, die Kette werde ich in der Gegend von Maribor (Slo) das nächste Mal nachjustieren. Das wären dann auch fast 2500 km seit dem letzten Nachspannen. Das einzige was die Maschine braucht ist Benzin und  regelmässiges Oelen der Kette. Sie läuft wie ein Traum!

Noch ein interessantes Gespräch mit Zeljko vom Promoto Centar Belgrad gehabt. Er war serbischer Offizier während dem Krieg und in der Gegend von Mitrovica stationiert. Seine Sicht der Dinge - und wie immer auf dem Balkan, gibt es viele Wahrheiten - ist serbisch geprägt und seine Haltung war etwas reserviert, als ich ihm sagte, dass ich für die KFOR und EUFOR im Kosovo bzw. Bosnien war. Das gab sich aber wieder, als Plattform worauf man sich im Gespräch wieder treffen konnte, diente die KTM 990 Adventure bzw. seine 950 Adventure. Dieses gemeinsame Thema hielt das Gespräch freundlich und ich denke für beide Seiten interessant. Er erwähnte noch, dass vor einer Woche zwei Griechen mit ihren Motorrädern bei ihm waren, ebenfalls ehemalige KFOR Soldaten.

Den Nachmittag wieder mit Stadtbesichtigung (mit dem Tram vom Hotel aus) verbracht und am Abend im Restaurant Potkovice Pferdemedaillons gegessen. Das Fleisch war super! Danke Danko! für den Tipp!

Anschliessend bin ich noch etwas hängengeblieben....deshalb erscheint der Logbucheintrag für den 04.07.2018 erst heute Donnerstag....

Km heute 0 (Km Total 2868.4)

Dienstag, 3. Juli 2018

Belgrad 1

Gestern Montag also am Nachmittag in Belgrad angekommen. Das Hotel habe ich auf dem Navi eingegeben und da das GPS (Garmin Map 64st) auf Motorradmodus eingestellt ist, schickt es mich nicht immer auf die direkte Route, sondern sucht eine kurvige mit kleinen Strassen. Manchmal ist dies ziemlich lästig, speziell wenn ich einfach auf direktem Wege ans Ziel kommen will. Grundsätzlich dient das GPS bei mir der Voraussicht über die kommenden 200 plus Meter. Dies war zum Beispiel bei der Durchfahrt der Taraschlucht oder auf den gebirgigen Strassen in Montenegro etc. sehr praktisch. Da wird nicht immer vor Haarnadelkurven gewarnt und mit einem halben Auge auf dem GPS weiss man was auf einen zukommt. Hier in Belgrad hat es mich auch wieder von der Diretissima weggeführt und über kleinere Quartierstrassen zum Hotel gelotst. Dies war aber gerade gut, weil ich so gleich mitbekommen habe, wo das Tram für die Fahrt ins Zentrum losfährt.

Also gestern im Hotel "M" angekommen - ein etwas in die Jahre gekommenes Seminarhotel, dass aber sehr freundliches Personal, bewachte Parkplätze und grosse Zimmer hat. Nach dem Einpuffen habe ich mal auf Google "KTM Belgrad" eingegeben. Und tatsächlich gibt es hier eine mehr oder weniger offizielle Vertretung - nähmlich das "KTM Racing Café" mit Werkstatt. Auf der Karte habe ich dann gesehen, dass es zu Fuss ca. 25 Minuten bis dahin sind und mit dem Motorrad auf direkter Strasse mit einmal abbiegen und 3 Lichtsignalen in 10 Minuten zu schaffen ist. Gestern Abend bin ich noch dahin spaziert - somit auch gleich etwas von diesem Wohnquartier ausserhalb des Zentrums gespürt. Der Mechaniker kam dann auf seiner  KTM 950 Adventure (getunt mit Akkropovic Dämpfern und noch weiteren Spielerreien - geiler Sound!) angefahren und wir haben gleich einen Termin für morgen Mittwochvormittag ausgemacht. Da wird die Maschine mal wieder durchgecheckt und alles professionnel eingestellt. Wahrscheinlich braucht sie etwas Oel, die Kette wird nach 1900km seit dem letzten Einstellen auch etwas mehr Spannung gebrauchen können. Luftdruck kann ich hier auch gleich richtig stellen und etwas Kühlflüssigkeit wird auch nicht schaden. Die Kühlflüssigkeit im Ausgleichsbehälter bleibt zwar konstant, aber nach dem Stau mit Ueberhitzen in Sarajevo, kam sie doch etwas runter und ist nur noch knapp über dem Minimum.

Heute Dienstag also das Tram genommen und ein Stück in die Stadt rein gefahren und dann 2 Stunden bis zur alten Festung spaziert. Ich bin nicht so der Stadtfotograph, lasse lieber beim Spazieren bzw. in den Cafés die Stimmung auf mich wirken. Es ist sicherlich keine herausgeputzte Stadt, dieses Belgrad, sie hat aber ihren Reiz. Was mir, neben den schönen Frauen....., positiv aufgefallen ist, dass auch die grösste Touristenattraktion - die Festungsanlage - ein Stadtpark ist, der auch noch als Touristenattraktion dient und nicht eine Touristenattraktion ist, die auch noch von den Einheimischen genutzt werden könnte. Die Bilder unten sind auf dem Festungsareal aufgenommen, gefilmt habe ich nicht, bin einfach viel rumspaziert. Oh, es gab eine Sonderausstellung mittelalterlicher Folterinstrumente in den alten, dunklen Festungsgemäuer untermalt von ziemlich heftigem Soundtrack. Plus, mit einer netten jungen Dame ein paar Pfeile geschossen. Tat auch gut :-)
Zur Geschichte der Festung Belgrad (Wikipedia)

Morgen geht es nach dem Werkstattbesuch wieder in die Stadt rein - und für das Abendessen hat mir Danko noch eine Tip für Pferdefleisch gemailt: Restaurant Potkovica im Quartier neben der alten Festung. Nach der riesigen Fleischplatte im Gasthaus Dscherdan brauchte ich 2 Tage leichte Kost, da kommt so ein Stück Pferd morgen gerade wieder recht! :-) Thank you, Danko - I will try it tomorrow, Wednesday!















KM heute 0 (Totale Km: 2868.4)

Montag, 2. Juli 2018

Von Kraljevo durch Zentralserbien nach Belgrad - und ein Entscheid

Vom netten kleinen Gasthaus Dscherdan in Zica bei Kraljevo ging es heute unentschlossen weiter. Ich konnte mich nicht entscheiden ob ich via Krusevac - Nis - nach Bulgarien bzw. Sofia fahren soll und dann nach Norden durch Rumänien durch. Oder über Paracin und Negotin zum Eisernen Tor an der Donau hoch. Von dort dann der Donau entlang um in Rumänien noch über die Trans-Alpina Bergstrasse nach Norden zu fahren. Beide Varianten hätten aber bedeuted, dass ich kaum mehr Zeit gehabt hätte irgendwo eine Ortschaft oder eine Sehenswürdigkeit länger anzuschauen. Beide Wege hätten ein praktisch tägliches Fahren verlangt. In der Zwischenzeit habe ich gemerkt, dass 3 Tage am Stück fahren um dann an einem Ort länger zu bleiben, für mich ideal ist. Länger wird mir unbequem und auch wenn ich es gemütlich nehme beim Fahren, wird mir der Trip dann zu gehetzt.

Jetzt bin ich also von Kraljevo über Kragujevac, Topelo, Mladenovac nach Belgrad gefahren. Günstiges Hotel am Stadtrand gefunden, dass aber a) aus meiner Richtung einfach zu erreichen war, b) gute Anbindung an das Stadtzentrum hat und c) nicht weit von der KTM Vertretung entfernt ist. Letzter Punkt war Zufall - aber das liebe Flöckli braucht etwas Schmiermittel und eine fachmännische Durchsicht kann auch nicht schaden. Wobei bis jetzt läuft sie absolut zuverlässig bei jedem Wetter - sei es bei schwerem Gewitter, Megastau (ok, das hasst sie, da läuft sie heiss) oder über 30°C. Heute hätte sie beinahe ein paar streunende Strassenköter unter die Räder genommen. Wie ich am ersten Tag bemerkt habe, säuft sie ja nicht nur - sie frisst auch 😎



Der Entscheid: 3 Nächte in Belgrad zu bleiben - die Stadt anzugucken, die Maschine in den Schönheitssalon geben und dann über eine etwas direktere Route in die Schweiz zu fahren. Das gibt mir mehr als eine tägliche Fahrerei, die dann in Stress ausartet.
Belgrad, here I come! Now feed me! :-)

Km heute: 178 (Total Km: 2868.4)

Sonntag, 1. Juli 2018

Kosovo / Kosova - auf einen Kaffee in Mitrovica

Das Motel Ibarski Bizer habe ich mit einem Omlett im Magen und serbischen Dinars im Portemonnaie (im Motel gewechselt) relativ früh Richtung Gazivoda See verlassen und fuhr durch schnell besser werdendes Wetter auf die - nun wie soll man sagen? - die Grenze zwischen dem politischen Gebilde Republik Kosovo und Serbien zu.
Das frischeste im Motel Ibarski Bizer... ;-)

Beginnend auf dem Territorium des Staates Serbien liegt der Gazivoda Stausee. Dieser zieht sich über die umstrittene Grenze hinein in das Gebiet der Republik Kosovo - anzumerken ist hier, dass im Nordkosovo die Bevölkerung überwiegend serbischer Ethnie ist und die Gegend auf beiden Seiten der Grenzlinie serbisch ist. Politisch ist das dann ein Kuddelmuddel mit Parallelstrukturen etc. dazu ein bis zwei Sätze mehr nach dem Kaffee mit Petar in Mitrovica.

Der See liegt in eine wunderschönen Berglandschaft eingebettet und wird touristisch überhaupt nicht genutzt. Das heisst auf serbischer Seite gibt es einige Fischerhäuschen, die aber wohl Leuten aus der näheren Umgebung als Datscha dienen.

Die Strasse am See entlang ist etwas holperig aber eigentlich ganz gut in Schuss. Bei Nässe ist etwas Vorsicht angebracht. Die kleinen Tunnels unterwegs sind natürlich unbeleuchtet.

Video Gazivode See 1 (wie immer unkommentiert, ungegschnitten und ohne Musik)



Der Grenzübertritt ist eigentlich problemlos..........aber!! Erstens ist die Grüne Versicherungskarte im Kosovo nicht gültig, man muss also an der Grenze eine Versicherung für das Gebiet der Republik Kosovo kaufen. Kostet fürs Motorrad EUR 10 für die kürzeste Laufzeit (15 Tage). Das ist die einfache Geschichte, die sich innerhalb von 10 Minuten erledigen lässt. Die zweite Sache kann lästiger sein, diese hängt völlig vom serbischen Zöllner ab. Das geht so: Reist man von einem anderen Lande her in die Republik Kosovo ein, ist man aus serbischer Sicht illegal in das Staatsgebiet der Republik Serbien eingereist, sobald man nun wieder nach Serbien proper ausreisen will, gibt es je nach serbischem Zöllner ein Theater. Was darum doppelt theatralisch wirkt, wenn man bedenkt, dass der serbische und der kosovarische Zollbeamte ca. 10 Meter voneinander entfernt sitzen und auch zusammenarbeiten. Darum ist es am einfachsten eine Route zu wählen, die über Serbien führt und man somit von Serbien in den Kosovo einreist und damit aus serbischer Sicht gar nie ausgereist ist - obwohl man sehr wohl einen serbischen Grenzposten passiert bevor man 10 Meter weiter den kosovarischen Grenzformalitäten gegenübersteht. Verwirrt? keine Sorge, das verstehen sogar die Einheimischen nicht wirklich....

Video Gazivode See 2 (wie immer unkommentiert, ungegschnitten und ohne Musik)



In meinem Falle dauerte die ganze Uebung genau die 10 Minuten um die Versicherung zu lösen. Nach der Grenze zieht sich die Strasse noch etwas dem See entlang und führt nach Zubin Potok runter. Kurz nach Zubin Potok steht ein verrosteter Wegweiser am Strassenrand, der auf eine Klosteranlage bzw Zvecan hinweist. Der Wegweiser ist nur lesbar wenn man aus Richtung Zubin Potok kommt, sieht nicht gerade vertrauenswürdig aus und die kleine Strasse, die gleich beim Wegweiser abzweigt, sieht auch nicht nach viel aus. Aber dieser Weg lohnt sich wirklich, denn er führt über einen hübschen, kleinen Pass nach Zvecan rüber und man kommt von dort einfacher nach Mitrovica Nord bzw. in den serbischen Teil rein.

Video der Strecke zum Pass hoch:




Sicht vom Pass aus

Unterwegs geniesst man nicht nur die schöne Landschaft, sondern in der Hajduschki Konak auch noch einen türikischen Kaffee bzw. wenn (sehr) hungrig gleich ein traditionelles serbisches Essen. Sehr gastfreundlich und sehr schön!

Kleines Kloster unterwegs zum Gasthaus Hajdschuski Konak



Das Gasthaus Hajdschuski Konak

 
Video der Strecke vom Pass runter:
Von Zvecan ging es dann direkt zum Café Aktiv wo auch Petar nicht lange auf sich warten liess. Nach 2 Jahren entwickelte sich ein angenehmes Gespräch über die Zukunft des serbischen Teils des Kosovo. (Leider ohne Jelena..... ;-) ich muss offensichtlich noch mal runter). Trotzdem hiess es irgendwann mal halt wieder Abschied nehmen. Mit Petar habe ich fast jeden Tag über 6 Monate zusammengearbeitet. Ich kann mich an keine Tag erinnern wo es irgendwie unangenehm oder schwierig war. Immer professionell und dabei hatten wir auch noch unseren Spass.

Aus Mitrovica raus ging es die Strecke über Zvecan, Leposavic zum sogenannten Gate One. Dem Grenzübergang nach Serbien. Es folgte eine liebliche Hügellandschaft auf die Ortschaft Raschka zu.


Von Raschka ging es weiter nach Kraljevo wo ich nun Unterkunft im kleine Hotel Dscherdan gefunden habe. Die gemischte Fleischplatte bestellt und gevöllert!

Km heute: 215.4 (Total Km 2690.4)

Samstag, 30. Juni 2018

Durch die Taraschlucht - ins Gewitter beim Puff und andere Grenzüberschreitungen

Nachdem der gestrige Abend mit einem tollen Nachtessen im Hotel Ski in Zabljak geendet hat, begann der heutige Morgen wie gehabt mit etwas Regen aber auch dem Häuchchen des Versprechens eines Wetterwechsels. So ging es los in Richtung Tara-Schlucht. Diese ist von Zabljak auf guter Strasse einfach zu erreichen, der Durmitor Nationalpark zeigt sich hier wirklich von seiner landschaftlich reizvollen Seite.

Das feine Nachtessen bzw. der Vorspeisenteil: Sarma, geräuchterter Schinken, etwas Salat, nicht im Bild, die Forelle.....aber sowas kennt der geneigte Leser, die geneigte Leserin dieses Blogs natürlich schon. ;-)

Wenn man bei der Brücke über die Tara ankommt, empfängt einen etwas Touristenrummel, oder würde einem empfangen, denn die Touristen sind ziemlich spärlich da obwohl das Wetter nun doch etwas auftut.

Blick vom Café - mehr gibt es im Video, sobald ich wieder eine stabile Internetverbindung habe

Mehr als mein obligates Ritual habe ich hier nicht absolviert, die 2 Ziplines mit denen man mit ca. 100 km/h über die Schlucht am Seil hängend rasen kann, überliess ich den paar verwegenen Touris und machte mich auf den Weg durch die Schlucht.


Die Strasse führt mit sanftem Gefälle zum Fluss runter und folgt diesem dann 2 spurig zwar aber nicht gerade breit - die paar Tunnels die es hat, sind in gut montenegrinischer Tradition auch nicht gerade überbeleuchtet. Landschaftlich ist es aber wirklich lohnenswert. Man wähnt sich etwas in einem Dschungel. Die Hänge sind extrem grün bewachsen und gehen steil hoch. Ab und an hat es ein paar Häuser bzw. eine Aussichtskanzel.





Obige 3 Bilder sind bereits gegen Ende der Schlucht aufgenommen. Hier geht es auf die Ortschaft Bistrica zu, Weiler ist das bessere Wort und das Gelände weitet sich wieder

Meine Route führt mich auf das Städtchen Berane zu und von dort immer weiter in das Grenzgebiet zu Serbien. Die Landschaft ist wirklich wunderschön hier, was offenbar zu Jugoslawiens Zeiten auch touristisch genutzt wurde. Nun ist diese Infrastruktur aber völlig zerfallen. Ueberball der Strasse entlang sieht man aufgegebene Hotels mit Skiliften und Wegweiser die zu irgendwelchen Pensionen etc führten.

Ein Beispiel eines solchen Hotels mit Skilift


War das Wetter bis hierhin doch schön und warm, begann es nun kurz vor der Grenze zu regnen. Und zwar so lästig, dass ich ein aufgegebenes Motel ansteuerte und unter dem Vordach meine Regenjacke montierte. Das kleine Gebäude sah unbewohnt aus und während sich ein extrem starkes Gewitter gerade entlud - ging eine Tür auf und eine junge Dame stellte Abfallsäcke vor die Haustür. Also doch bewohnt. Und nun fuhren auch noch einige neue und teuere Autos vor, denen gesetztere Herren und weitere nette junge Damen entstiegen. Irgendwie hatte ich nicht das Gefühl, dass es sich hier um eine Familienfeier handelte. Nun denn das Gewitter hatte sich bald mal ausgetobt und ich wollte noch über die Grenze nach Serbien rein - und zu dieser Party hier war ich ja auch nicht eingeladen.

s'Floeckli im Gewitter beim Puff....

Weitergefahren also und die Grenze ohne Probleme passiert. Welcome to Serbia! Es war klar, dass es keinen Sinn macht heute noch via den Gazivoda See nach Mitrovica im Kosovo reinzufahren. Somit die nächstbeste Unterkunft angesteuert - das Motel Ibarski Bizer. Ein grenznaher Truck- und Busstop. Ein Zimmer habe ich problemlos bekommen ebenso ein Omlett, Wasser und Kaffee. Ueber das Zimmer wird auch Tripadvisor wahrscheinlich keine Zeile verlieren, über google maps kann man jedoch Bewertungen finden. :-) Ich habe mich noch nett mit dem Besitzer auf Deutsch unterhalten - er hat mal in D gearbeitet. Er fragte mich welches Zimmer ich denn habe, ich antwortete die Nr. 3 , worauf er meinte: Oh, dieses ginge ja noch..... 😅 So schlimm ist es nun auch nicht..... und morgen geht es sowieso früh weiter. Sitze jetzt also hier auf der Terasse und schreibe via Telefonverbinbdung diesen Eintrag. Ueberlandbusse halten hier regelmässig und gönnen den Passagieren eine Pause.

Von der Terasse des Motels Bizer Ibar aus Richtung Grenze Serbien / Montenegro

Km heute: 186 (Total km 2475)

Freitag, 29. Juni 2018

Schlafen, ein Schokokuchen, eine Massage und viel Regen in Zabljak

Der heutige Tag war verregnet und ein verregneter Tag ist kein Tag um durch die Taraschlucht zu fahren. Also heute früh, nach dem Morgenessen das herzige Zimmerchen im Hotel "Ski" für eine zusätzliche Nacht gebucht. Das war irgendwie eine Höchstleistung denn, dann habe ich mich hingelegt und Katze gespielt. Es regnet - also schläft man! Miau! Ein 3 stündiges Vormittagsnickerchen brauchtes es, damit ich fit genug für den Spaziergang ins Dorf war - nach ca. 1.5 km kam zum Glück die Café-Pizzeria-Kuchen-Lokalität "Zlatni Papagaij", welche guten Espresso (den kriegt man auf dem Balkan eigentlich überall bzw. guten Kaffee) und einen sehr feinen Schokokuchen serviert.

 Frisch geschmiert steht sie bereit und trotzt dem Regen - aber noch eine Nacht bis es wieder heisst: let's roll again!

Eine angenehme Lazy-rainy-afternoon- Session dort verbracht und dann einen Spaziergang durch den Nieselregen zurück ins Hotel gemacht. Haareschneiden im Salon "Coupe à la Maison" war auch wieder mal angesagt - man will ja nicht als Hippi rumlaufen - und der Höhepunkt des Tages, die im Hotel gebuchte Massage genossen; morgen geht es wieder auf die Maschine. Ein letzter Blick auf die Wolken......
Das Hotel "Ski" etwas ausserhalb vom Zentrum gelegen

Das Hotel Ski bezeichnet sich selber zwar als 4 Sterne Haus aber ich denke es ist ein 3 Sterne Hotel. Was sie haben ist eine Sauna, Swimmingpool und Gym. Sowie die hauseigene Massage, die wirklich sehr gut war! Die Einzelzimmer haben ein Doppelbett und sind quadratisch-praktisch und günstig und wie auch der Rest des Hauses sehr sauber. Das Personal ist extrem freundlich. Englischkenntnisse sind hier nicht so stark, so braucht es manchmal eine Mischung aus Russisch und Serbokroatisch (zumindest mische ich da die paar Worte, die ich kenne mit English) und so funktioniert es bisher auf dem ganzen Trip sehr gut. Geduld und ein freundliches Lächeln öffnen viele Türen. Das Hotel würde ich hier jedenfalls wieder wählen.

Heutige Km: 0 (Totale Km: 2330.7)

Donnerstag, 28. Juni 2018

Halbzeit in Zabljak - Da wo ich gestern bereits ankommen wollte.... Video von der Zufahrt und Tunnel

Heute habe ich noch den Rest des Weges von Trebinje nach Zabljak in Montenegro unter die Räder genommen. Gestern war ich ja froh nach all dem Wind und Regen im seltsamen Gasthaus "Krusevice" mit Dorflädeli unterzukommen. Heute nur noch das Reststück auf dem Weg zum Durmitor Nationalpark gemacht. Nach dem Gasthaus geht die Strasse gleich in sehr gewundener Form den Berg runter zur Ortschaft Savnik von wo aus man dann auf sehr gut ausgebauter Route nach Zabljak hochfährt. Wetter war trocken aber stark bevölkt und sehr frish. Diese Wolkendecke schlägt langsam auf den Kecks! Sollte sich morgen aber aufzulockern beginnen.

Die Videos unten sind wie immer reines Rohmaterial - also ungeschnitten und unkommentiert:

Da ich die Taraschlucht - immerhin die grösste Schlucht in Europa - sehen möchte, hoffe ich auf angenehmeres Wetter morgen. Sollte dies nicht der Fall sein, überlege ich mir sogar noch einen Tag hier zu bleiben. Hier ist zwar sozusagen Ende Vorsaison aber mit dem schlechten Wetter sind natürlich auch teilweise die Touristen ausgeblieben. In meiner Unterkunft hat es eine Gruppe Israelis ansonsten sind vorallem Touristen aus Serbien, Russland oder Montenegro selbst im Ort. Zabljak ist das Tor zum Durmitor NP und bietet im Sommer alles was das Outdoorherz begehrt. Mountainbike, Riverrafting, Wandern, Reiten, Quad-Touren etcetc.

Oh, die Zufahrt nach Zabljak bietet auch den best-beleuchteten Tunnel, den ich in Montenegro gesehen habe. Die anderen waren zum Teil total unbeleuchtet trotz Kurven und mit dunklem Gestein ausgekleidet. Mittel- und Seitenlinien gab es auch nicht immer. Für diese Momente hätte ich mir Zusatzscheinwerfer gewünscht.



Km heute 42 (Total Km 2330.7)

Mittwoch, 27. Juni 2018

Leaving in rain - no Maya - just wind, clouds and rain.....

Bye bye Trebinje! Gestern begann die Fahrt bereits von Mostar aus mit Regen und verwandelte sich dann in eine trockene Fahrt mit einem relativ warmen und schönen Abend. Heute morgen begann es mit Regen in Trebinje und auf meiner ganzen Strecke blieb es mehr oder weniger dabei.

Die Fahrt führte von Trebinje Richtung Lastva auf einen Kaffee im Campground Usica - and Maya wasn't there - Yes Danko: she wasn't there! and it was raining..... ;-)

Nach dem Kaffee die Weiterfahrt über die schmale Strasse Richtung Grenze zu Monte Negro.

Blick zurück Richtung Campground

Treu verrichtet sie ihren Dienst

Aus einem unerfindlichen Grunde wollte ich die Bucht von Kotor sehen, obwohl das Wetter ja besch......eiden war. Also steuerte ich Richtung Meer. Im Nachhinein ein Fehler. Die Fahrt durch die Berge nach der Grenze war zwar trotz des Wetters ganz schön - bei gutem Wetter sicherlich sogar sehr schön.
Blick zurück Richtung Grenze BiH / Montenegro

Was auf Kotor zu und durch Kotor sowie dann auf Budva zu folgte war Verkehrschaos pur. Stockend! einfach zu viel von allem. Irgendwie kämpfte ich mich dann doch noch durch Verkehr und den Tunnel (mit beinahe Unfall..... wieder so eine schmierige Stelle, konnte nicht richtig bremsen und schaffte es gerade noch am Heck des vorderen Fahrzeuges vorbei und zwischen ihm und dem entgegenkommenden Lastwagen hindurch). Anschliessend drängte es mich weiter nach Podgorica und Nikic. Aber bei diesem Wetter hatte ich keine Lust länger anzuhalten. Mein Tagesziel lag bei der Tara-Schlucht bzw. der Ortschaft Zabljak im Durmitor Nationalpark. Neben dem Regen gab es aber noch den extremen Wind - meistens Gegenwind, oftmals aber sehr böig von allen Seiten. Irgendwann hatte ich genug und steuerte auf dieser Bergstrasse die nächstbeste Unterkunft an. Nun sitze ich in einem kleinen Dorf in einem etwas seltsam dimensionierten Gasthaus Krusevice als einziger Gast und tippe diesen Bericht. Die 3 Damen hier, die das Gasthaus mit Dorflädeli führen sind aber total herzlich. Zum Abendessen gab es hervorragende Sarma! :-) Offenbar waren die letzten 10 Tage verregnet und kalt und es soll noch 3 oder 4 Tage so weitergehen. Mal sehen wie ich morgen weiterkomme. Der Plan ist nach Serbien reinzufahren und je nach dem einen Abstecher nach Mitrovica zu machen und wieder zurück nach Serbien und dann Richtung Sofia zu fahren. Zuerst kommt aber die Taraschlucht bzw. der Durmitor Nationalpark.


Kein Video heute aufgenommen, zu schlechtes Wetter. Das Video von der Fahrt Mostar - Trebinje kommt bei nächster Gelegenheit. Im Moment bin ich über mein Telefon mit dem Internet  verbunden, die Datenmengen für das Video sind dafür zu gross.

Km heute 273.6 (Total Km 2288.7)

Dienstag, 26. Juni 2018

Video: Mostar - Trebinje und gut geschmiert ins Bett!

Nach eineinhalb Tagen in Mostar hiess es Abschied nehmen - der Himmel weinte lauwarme Tränen.... es begann bereits noch innerhalb der Stadtgrenze von Mostar zu regnen. Jä nu, es war warm und ich hatte keine Lust anzuhalten und das Regenzeugs zu montieren. Irgendwie sah es auch so aus als ob es trotzdem noch trocken werden könnte - wenn auch nicht wirklich schön. Am Flughafen ging es vorbei nach Buna und dort die Abzweigung nach Trebinje genommen.

Allgemein sind die Strassen in Bosnien bei Regen sehr rutschig, angeblich soll das auch an der Asphaltmischung liegen, natürlich aber auch am Verschmutzungsgrad der Strassen. Jedenfalls ist gerade auf dieser Strecke vorsichtiges Fahren angesagt. Gleich 2 mal hatte ich das Vergnügen eines schlingernden Hinterrades. Stellenweise rauen sie hier den Asphalt mit einem Art wellenförmigen Muster auf. Laut Danko ist das eine alte Methode den Belag griffiger zu machen. Mit dem Motorrad ist es aber extrem unangenehm, es schwimmt richtig gehend und hinterlässt ein schwammiges Gefühl. Kommt dazu noch Nässe und abschüssige Strasse - dänn guet nacht am sächsi! Selbst bei ganz sanftem Betätigen der Hinterbremse brach das Hinterrad aus - trotz ABS. Ueberlebt habe ich ja offensichtlich und kam dann vor Stolac bei den Bogumilen-Gräber vorbei. Diesmal habe ich diese besucht - nicht gerade ultra-spektakulär aber irgendwie ein Must auf dieser Strecke. Dummerweise habe ich eine Dame angesprochen - die mich dann mit stark österreichischem Dialekt komplett zugetextet hat. Regel Nr. 22: sprich nie eine Dame auf einem Grabfelde an! Wienerin, die in Albanien lebt und für einen internationalen Sportverband dort tätig ist. Logoröh durch Sprachentzug..... mit dem Verweis auf das Wetter habe ich mich vom Acker machen können.

Durch Stolac durch ging es dann über Ljubinje nach Ravno weiter. Ravno liegt ca 10 Minuten von der Hauptstrasse weg und war während meiner Stationierung in Mostar mein sonntäglicher Ausflugsort um zu lesen und was zu Essen. Das Hotel Stanica ist höchst empfehlenswert, speziell auch für Mountainbiker, da es an einer neuen Bike-Strecke liegt. Diese führt auf dem alten Trassee der Ciro-Bahn durch die Gegend. Das Hotel ist im renovierten Bahnhofsgebäude untergebracht und die Nebengebäude werden bzw. sind bereits renoviert. Von hier ist es nicht weit bis Mostar bzw. Trebinje sowie der kroatischen Küste.

2016 mit 4 plus 2 Rädern und angeschriebenem Fahrzeug


2018 mit 2 Rädern aber die Farbe bleibt sich in etwas gleich... (4 wheels move the body - 2 wheels move the soul!)

Das Wetter hat sich in der Zwischenzeit auch massiv gebessert und so stand einer Weiterfahrt (nach gebührendem Ritual) nix mehr im Wege. Den nächsten Zwischenstopp legte ich kurz vor Trebinje im Kloster Tvrdos ein. Neben einem Touristenbus parkten da auch zig Töffs mit irischen Kennzeichen.

The Paddys were not lost, they were in the wine cellar! :-)

Vom Kloster ging es direkt nach Trebinje ins Hotel Platani. Das Hotel liegt sozusagen unter Platanen deshalb auch der Name.
 Blick vom Café des Hotel Platani auf den Marktplatz - alles unter Platanen

Nun zu Trebinje - einige von Euch haben meinen Sermon vielleicht schon einmal mitbekommen....... und sonst gibt es ihn jetzt nochmals gratis und schriftlich:
Also, man kann natürlich auch von Rijeka alles entlang der Küste nach Dubrovnik durchblochen. Das ist zwar schön....... für eine gewisse Zeit, dann aber trotz allem Wasser, oder eben wegen diesem, etwas langweilig. Besser man fährt nach Mostar guckt sich dort die Altstadt und die Brücke an um dann über die Strasse - wie oben beschrieben - via Buna nach Ravno und Trebinje zu fahren. Dann bliebt man in Trebinje macht eine Besichtigungstour durch die lokaken Weingüter und -Keller geht mit "Walkwithme" auf eine Tour und wenn es einen nach Touristenrummel und massiv überhöhten Preisen gelüstet (Locker das 2 bis 3 fache wie in Trebinje) fährt man mit dem Auto in 35 Minuten nach Dubrovnik.
 Unterwegs zwischen Mostar und Trebinje - Cooler Streckenabschnitt - Irgendwo im Nirgendwo




Alle 3 obigen Bilder sind vom Hügel Gracanica aus gemacht worden. Früher war ein austro-ungarisches KuK Fort dort - jetzt ist es die Begräbniskirche des Dichters Djuric. Diese Kirche ist eine Kopie der orthodoxen Kirche von Gracanica im Kosovo. Vom Hügel aus hat man eine traumhafte Sicht in Richtung Mostar, Dubrovnik und Bilecak und natürlich über Trebinje

Heute Abend war ich dann noch mit Danko in der Nähe von Trebinje traditionell essen...ufff, gemischte Fleischplatte von der Glocke! Absolut genial Lamm und Rind mit Zwiebeln und Kohlsalat. Hier wird das Fett nicht nur nicht weggeschnitten - sondern je mehr desto besser! Cholesterol ist ja eh überbewertet! :-) So geht es jetzt gut geschmiert ins Bett! Morgen dann über die Grenze nach Montenegro und via Kotor hoch zur Tara-Schlucht. Irgendein Gasthaus wird es dort oben schon geben. Stay tuned for more!

Die Videos unten sind wie immer reines Rohmaterial - also ungeschnitten und unkommentiert:

 
The long way up.....der Boden ist extrem rutschig hier ... Oel oder sowas am Boden - fast 3 Minuten aus der Tiefgarage raus....dann aber doch noch etwas Mostar....

 
Kurz vor der Ortschaft Stolac kommt man an einem Grabfelde der Bogomilen vorbei. Ein kleiner Stopp und Schwatz über die Geschichte der Bogomilen mit den Leuten vom Empfangsgebäude ist lohnenswert

 
Die Strecke von der Hauptstrasse Mostar - Trebinje nach Ravno zum Hotel Stancia hoch. Zu beginn sieht die Strasse etwas zerbeult aus, wird dann aber besser beim Dorfeingang.

Heute Km 123.1 (Total Km 2015.1)