Samstag, 30. Juni 2018

Durch die Taraschlucht - ins Gewitter beim Puff und andere Grenzüberschreitungen

Nachdem der gestrige Abend mit einem tollen Nachtessen im Hotel Ski in Zabljak geendet hat, begann der heutige Morgen wie gehabt mit etwas Regen aber auch dem Häuchchen des Versprechens eines Wetterwechsels. So ging es los in Richtung Tara-Schlucht. Diese ist von Zabljak auf guter Strasse einfach zu erreichen, der Durmitor Nationalpark zeigt sich hier wirklich von seiner landschaftlich reizvollen Seite.

Das feine Nachtessen bzw. der Vorspeisenteil: Sarma, geräuchterter Schinken, etwas Salat, nicht im Bild, die Forelle.....aber sowas kennt der geneigte Leser, die geneigte Leserin dieses Blogs natürlich schon. ;-)

Wenn man bei der Brücke über die Tara ankommt, empfängt einen etwas Touristenrummel, oder würde einem empfangen, denn die Touristen sind ziemlich spärlich da obwohl das Wetter nun doch etwas auftut.

Blick vom Café - mehr gibt es im Video, sobald ich wieder eine stabile Internetverbindung habe

Mehr als mein obligates Ritual habe ich hier nicht absolviert, die 2 Ziplines mit denen man mit ca. 100 km/h über die Schlucht am Seil hängend rasen kann, überliess ich den paar verwegenen Touris und machte mich auf den Weg durch die Schlucht.


Die Strasse führt mit sanftem Gefälle zum Fluss runter und folgt diesem dann 2 spurig zwar aber nicht gerade breit - die paar Tunnels die es hat, sind in gut montenegrinischer Tradition auch nicht gerade überbeleuchtet. Landschaftlich ist es aber wirklich lohnenswert. Man wähnt sich etwas in einem Dschungel. Die Hänge sind extrem grün bewachsen und gehen steil hoch. Ab und an hat es ein paar Häuser bzw. eine Aussichtskanzel.





Obige 3 Bilder sind bereits gegen Ende der Schlucht aufgenommen. Hier geht es auf die Ortschaft Bistrica zu, Weiler ist das bessere Wort und das Gelände weitet sich wieder

Meine Route führt mich auf das Städtchen Berane zu und von dort immer weiter in das Grenzgebiet zu Serbien. Die Landschaft ist wirklich wunderschön hier, was offenbar zu Jugoslawiens Zeiten auch touristisch genutzt wurde. Nun ist diese Infrastruktur aber völlig zerfallen. Ueberball der Strasse entlang sieht man aufgegebene Hotels mit Skiliften und Wegweiser die zu irgendwelchen Pensionen etc führten.

Ein Beispiel eines solchen Hotels mit Skilift


War das Wetter bis hierhin doch schön und warm, begann es nun kurz vor der Grenze zu regnen. Und zwar so lästig, dass ich ein aufgegebenes Motel ansteuerte und unter dem Vordach meine Regenjacke montierte. Das kleine Gebäude sah unbewohnt aus und während sich ein extrem starkes Gewitter gerade entlud - ging eine Tür auf und eine junge Dame stellte Abfallsäcke vor die Haustür. Also doch bewohnt. Und nun fuhren auch noch einige neue und teuere Autos vor, denen gesetztere Herren und weitere nette junge Damen entstiegen. Irgendwie hatte ich nicht das Gefühl, dass es sich hier um eine Familienfeier handelte. Nun denn das Gewitter hatte sich bald mal ausgetobt und ich wollte noch über die Grenze nach Serbien rein - und zu dieser Party hier war ich ja auch nicht eingeladen.

s'Floeckli im Gewitter beim Puff....

Weitergefahren also und die Grenze ohne Probleme passiert. Welcome to Serbia! Es war klar, dass es keinen Sinn macht heute noch via den Gazivoda See nach Mitrovica im Kosovo reinzufahren. Somit die nächstbeste Unterkunft angesteuert - das Motel Ibarski Bizer. Ein grenznaher Truck- und Busstop. Ein Zimmer habe ich problemlos bekommen ebenso ein Omlett, Wasser und Kaffee. Ueber das Zimmer wird auch Tripadvisor wahrscheinlich keine Zeile verlieren, über google maps kann man jedoch Bewertungen finden. :-) Ich habe mich noch nett mit dem Besitzer auf Deutsch unterhalten - er hat mal in D gearbeitet. Er fragte mich welches Zimmer ich denn habe, ich antwortete die Nr. 3 , worauf er meinte: Oh, dieses ginge ja noch..... 😅 So schlimm ist es nun auch nicht..... und morgen geht es sowieso früh weiter. Sitze jetzt also hier auf der Terasse und schreibe via Telefonverbinbdung diesen Eintrag. Ueberlandbusse halten hier regelmässig und gönnen den Passagieren eine Pause.

Von der Terasse des Motels Bizer Ibar aus Richtung Grenze Serbien / Montenegro

Km heute: 186 (Total km 2475)

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