Sonntag, 24. Juni 2018

Tag 10 - Sarajevo

Den heutigen Tag (Samstag) verbrachte ich in Sarajevo. Am frühen Vormittag war die Sonne noch nicht durch die Wolken gedrungen. Der gestrige Regen lag noch in der Luft und es war für die Jahreszeit kühl. Aber ideal um noch einige Dinge zu erledigen, u. a. brauchte ich noch ein paar T-Shirts. Wohl habe ich einige Merino Shirts fürs Fahren eingepackt und auch 2 Hemden aber für heisse Tage habe ich mich zu Hause nicht ausgerüstet. Wenn man vom Hotel die Koshevo Strasse 50 m nach unten läuft und dann in die Ulica Marsala Tita einbiegt, hat es nach ein paar Schritten einen Laden der Marke "Manners". Die T-Shirts werden in Bosnien-Herzegowina (in der Ortschaft Olovo - siehe den vorherigen Blogbeitrag) hergestellt und die gute Qualität war mir bereits bekannt. Im Sportshop ein paar hundert Meter weiter erstand ich noch 2 Poloshirts, nun sollte es für die warmen Temps auch off-the-bike passend sein. Klar macht so ein Shopping-Trip auch durstig und das normale Ritual folgte in einem Kaffee im Bazarquartier. Aus einer  Bosanska Kava und eine Baklava bestand die situationsadäquate Zwischenverpflegung - zugleich war das auch ein kleines Mittagessen.

im Bazarviertel, noch mit wenig Touristen 

Auf dem Weg vom Hotel in die Altstadt auf der Marsala Tita Strasse, geradeaus vor dem gelben Gebäude brennt die ewige Flamme, die an die Opfer des zweiten Weltkrieges erinnert.

Das Frühstücksbuffet im Hotel Colors Inn ist wirklich der Hammer und lässt keine Wünsche offen. Ich kenne das Hotel von früheren Besuchen und kann es empfehlen. Die 4 Sterne sind wahrscheinlich etwas gedehnt aber bei der Lage, der Sauberkeit, Sicherheit und dem Frühstücksbuffet ist mir die Anzahl Sterne nicht wichtig - wenn dann noch die Weekendrate telefonisch vereinbart werden konnte, gibts gar nix zu meckern.

Am Nachmittag musste der blonden Dame ihre Kette geschmiert werden und etwas Lesen stand heute auch wieder auf dem Programm. Anschliessend ging es wieder in die Altstadt. Zu Fuss liegt das Hotel nur ca. 10 Minuten von der ewigen Flamme entfernt.

Ernsthafte Sache so ein Selfie.....auf dem Weg in die Altstadt.


Auf dem Weg zur Altstadt: Die Strassenbahn fährt in einer grossen ovalen Schleife um Neu- und Altsarajevo rum. Sie benützt dabei zum Teil die normale Strasse, d.h. die Schienen verlaufen stellenweise auf der normalen Strasse. Bei diesem verregneten Mega-Stau am Freitag führte dies zu zusätzlichem Gebimmel und "Unterhaltung".

Ein Park zum Andenken an die Opfer des Bosnienkrieges und die Menschen von Sebrenica im speziellen liegt auf dem Weg in die Altstadt. Im Trottoir sind noch die Einschusslöcher sichtbar, die die Geschosse aus den serbischen Stellungen während der Belagerung hinterliessen. An einigen Häusern sieht man dies auch noch bei den oberen Stockwerken - vieles ist in der Zwischenzeit natürlich auch repariert bzw. abgebrochen worden.

Den Abend verbrachte ich bei einer Pizza und einem Bier beim Gucken des Spiels Ger : Swe. und noch einem Bier im Cheers Pub bei mitreissender Live-Music.

 Die Dame sieht wie die weisse Ausgabe von Loretha Franklin aus und singt mit genauso kräftiger Stimme. Begleitet von einem Typen mit Gitarre legten die beiden ein Konzert hin, das sich gewaschen hat. Cover Songs und eigene Stücke vor gemischtem Publikum. Keine Szene und auch altersmässig gemischt.

Bei der längeren Unterhaltung mit der Receptionsistin des Massagelokals fiel mir wieder auf wie gut sie Englisch spricht. Auch bei der Receptionistin und dem Kellner im Arbeiterhotel "Split" im Industriequartier von Doboj bemerkte ich das schon. Alle hatten in der Schule höchstens rudmentäre Kenntnisse vermittelt bekommen - aber da in Bosnien englischsprachige Filme nicht übersetzt sondern mit Untertitel versehen, gezeigt werden, bauen viele Leute ihre Sprachfähigkeiten von klein auf mit dem TV auf.


Morgen Sonntag geht es auf direktem Wege nach Mostar für 2 Nächte - nimmt mich Wunder was sich da so verändert hat seit meiner Stationierung vor 2 Jahren. Aber Sarajevo gefällt mir im Frühling und Sommer vom Groove her sehr gut.

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