Dienstag, 19. Juni 2018

Die ersten sieben Tage meiner Reise......


Hallo Zusammen

Die erste Teilstrecke der Fahrt am ersten Tag nach Brunnen verlief geschmeidig, da das Floeckli (ja, die KTM heisst so...ich besteig nix ohne Frauennamen...) den Weg in der Zwischenzeit beinahe von alleine findet. In Brunnen gab es dann natürlich noch das Menu Eins bei Gregi in der Kombüse als Brunch. (empfehlenswert: grosses Mineral, Espresso und Piadina Landei)


Von Brunnen weiter über die Axenstrasse nach Flüehlen und um etwas Zeit zu sparen, schwenkte ich auf die Autobahn ein; und irgendwo auf dem Weg nach Göschenen geschah es dann, dass das Floeckli auch Hunger bekam und nach dem erst besten Tier schnappte, das auf dieser Schnellstrasse so keucht und fleucht - vielleicht war es aber auch schon tod.....ich spürte nur eine Art Zupfen am linken Bein - irgendwann begann es auch streng zu riechen vom Kühlergrill her.... en guete! Die Schöllenen war wie immer eng und feucht und der Oberalppass nix Spezielles. Ich bin dann gleich von Brunnen bis Thusis durchgefahren und dort beim Espresso-Stop sah ich dann die Spuren von Floecklis Mahlzeit:

Sie säuft also nicht nur - sie frisst auch!

Eigentlich gäbe es auf dem Weg vom Oberalppass zum Albulapass noch die Rheinschlucht mit dem Gasthaus am Brunnen zu sehen - viele Umleitungen führten  mich aber auf der Hauptstrasse nach Thusis bzw. zum Albulapass hoch. Die folgenden 3 Fotos stammen von einer letztjährigen Tour mit der F650GS Single (die hiess übrigens "Beeri" ;-) ):




Ueber den Albulapass - mit einem kleinen Umfaller auf dem Parkplatz ...... sFloeckli musste offenbar verdauen.... - ging es bei traumhaften Wetter den Berg runter nach La Punt und über Zernez und den Ofenpass nach Santa Maria im Val Müstair.





Tag 1: 3 Pässe und 337.9 km laut Km Zähler (Total: 337.9 km)

Der zweite Tag begann mit einem herrlichen und vielversprechenden Blick nach Italien:


Aber die Fahrt durchs Südtirol wurde sehr stressig durch den starken Verkehr auf den Staatsstrassen - zeitweise flüchtete ich auf die Autobahn. Meran und Bozen liess ich links oder rechts liegen und fuhr - bzw. schlich hinter Lastwagen teilweise mit 40/50 km/h Richtung Innichen und oesterreichische Grenze hoch. Es war schwülwarm und ab und an einen Blick auf die Temperaturanzeige des Motors zu werfen schadete nicht. Die Maschine mag längere Schleichfahrt schlichtweg nicht. Mit einem Espresso-Stop in Neustift schaffte ich es dann doch noch bis zur und über die Grenze nach Austria und ab hier begann dafür der Spass. Machte ich im Südtirol keine Photos wegen dem dichten und nervigen Verkehr, so war die Fahrt durchs Lesachtal und Gailtal einfach zu geil um anzuhalten. Beide Täler sind auch für Fahrradfahrer zu empfehlen, ebenso wenn man mit dem Auto unterwegs ist.

Zu Beginn gibt das Lesachtal - wenn man mal oben ist - langgezogene und schnelle Kurven her, später aber wird es eng und wild. Die Strasse wird zum Strässchen, das sich an der Bergflanke entlang in ständigem Auf und Nieder windet. Für 2 Autos ist es schwierig zu kreuzen aber es hat in den Kurven so gut wie immer Spiegel, die ein rechtzeitiges Reagieren ermöglichen. Diese enge Strecke ist aber auch sehr holperig - also eher etwas fürs Mountainbike und Toeffs mit gutem Fahrwerk.

Das Lesachtal führt zur Ortschaft Kötschach Mauthen, wo dann auch das Gailtal beginnt, ab hier ist dann herrliches Cruisen angesagt - immer im Rahmen des Vernünftigen und Erlaubten latürnich.

Richtung Villach ging es dann nach Arnoldstein und zum Wurzenpass. Der ist mit knapp über 1000 m ja nicht wirklich hoch aaaaaber dafür fast durchgehend mit 18 % Steigung auf beiden Seiten versehen. Die Passhöhe bildet die Grenze zwischen Austria und Slowenien und es gibt, trotz beider Länder EU Mitgliedschaft, immer noch ein irgendwie verloren wirkendes Duty Free Lädeli da oben, das tatsächlich auch noch frequentiert wird.


Mein Zielort Kranskja Gora (ein Wintersport Ort im Sommer....aber schön gelegen) war vom Wurzenpass her schnell erreicht und eine Unterkunft (nix erwähnenswertes aber taugliches) rasch gefunden und so endete auch dieser doch sehr abwechslungseiche Fahrtag.

Tag 2: 1 Pass & eine holprige Bergstrecke und 371.0 km (Total Km 708.9)

Der dritte Tag hätte mich eigentlich von Kranskja Gora zu den Plitvicer Seen in Kroatien bringen sollen.  Aber irgendetwas sagte mir, dass es doch auch ganz nett sein kann via die Adria Küste zu den Seen hochzufahren. Anyway von Kranskja Gora Richtung Süden gibt es ja nur eine vernünftige Variante, nähmlich die über den Vrsic Pass . Der ist mit 1611m  auch nicht gerade ein hoher Alpenpass aber dafür mit vielen ganz netten Kehren ausgestattet, die auf der Nordseite nicht nur eng, steil und holprig sind sondern auch noch aus Kopfsteinpflaster bestehen. Auch ist die Strasse ziemlich eng und man sollte die Zeiten mit dem meisten Verkehr meiden. Die Aussicht vom Pass aus ist dafür phänomenal! Ebenso die Abfahrt auf der Südseite, die zwar ebenfalls eng und steil ist aber ohne Kopfsteinpflaster.



Die Strasse auf der Südseite führt am Informationszentrum des Triglav Nationalparks vorbei und ein Besuch dort lohnt sich auf jeden Fall - nur schon wegen dem Espresso!


Meine Route folgt dem Fluss Soca über Bovec und Kobarid nach Tolmin wo ich die kleine Strasse nach Most na Soci unter die Räder nahm, immer noch dem Fluss Soca folgend. In der Gostilna Podkorito gab es einen Espresso, ein Mineralwasser und glücklicherweise ein Klo. Ich mag diese kleinen Gasthäuser, die man auch in Bosnien und Kroatien noch in den seltsamsten Winkeln findet.  Via Idrija, Postoina fährt man durch herrliche Landschaft nach Illyrisch Feistritz von wo es nur ein Katzensprung bis zur kroatischen Grenze ist. Die Fahrt durch Slowenien hat mich zu einem Fan gemacht. Traumhafte Landschaft - sehr 2 Rad freundlich, es hat viele Velofahrer, die trainingsmässig unterwegs waren wie auch Pendler.

Aber so auf die Grenze zufahrend merkte ich doch die bereits zurückgelegte Strecke, die recht anspruchsvoll war. Daher der Entschluss nach dem Grenzübergang auf direktem Wege via Rijeka in Richtung Senj an der Küste zu fahren und in einem halbwegs passablen Gasthaus an der Küste 2 Nächte zu verbringen um meinen Hintern auszuschütteln und die notwendige Konzentration wieder aufzubauen. Plus es begann die Kette zu scheppern, was nach den steilen Pass- und schnellen Autobahnfahrten auch kein Wunder war. Das Gasthaus Garfild (exakte Schreibweise) hatte ein Toeffpictogramm auf ihrer Werbetafel und so checkte ich für 2 Nächte ein. Die Maschine stand vor meiner Balkontür perfekt versorgt. Den fahrfreien Tag konnte ich nutzen um einen Spaziergang an der Küste entlang zu machen sowie die Kette nachzujustieren. Für einige Buchseiten reichte es auch noch. Ein Bildchen muss da reichen, Ihr kennt so Küstenszenen ja, viel Wasser und so Inseln und Wärme und Sonne.....


Tag 3: Ein schöner Pass und eine Genussfahrt bis ans Meer über 295.7 Km (Total Km 1004.6) 


Tag 4: Stationär im Gasthaus Garfild ca. 12 km nördlich von Senj 0 Km (Total Km 1004.6)

Der fünfte Tag führte mich auf Empfehlung des Sohnes der Wirtin der Küste entlang bis nach Karlobag. Dieser Abschnitt der Küstenstrasse ist eine sehr schöne Motorradstrecke mit phantastischen Ausblicken aufs Meer. Zu dieser Jahreszeit gibt es aber immer noch einen kräftigen Wind, der vom Küstengebirge kommend aufs Meer hinaus weht und dieser blies auch heute zum Teil unangenehm kräftig und böig. Die Aussicht konnte ich also bis Karlobag nicht wirklich locker geniessen sondern musste immer wieder die Maschine mit Kraft auf der Spur halten. Nach Karlobag geht die Strecke Richtung Nationalpark Plitvicer Seen über das Küstengebirge hinüber in eine Art hügelige Hochebene hinauf. Die Landschaft erinnerte mich an den Abschnitt in Slowenien zwischen den julischen Alpen und der Grenze zu Kroatien mit dem netten Gasthaus Prasina, dass wieder mein Standard-Pausenmenu Espresso, Mineralwasser und WC in vorzüglicher Kombination zur Verfügung stellte. Die Fahrt durch die weite Landschaft bis zum Nationalpark Plitvicer Seen war purer Genuss. Zwar ist die Landschaft hier sehr offen und wenig bevölkert aber trotzdem ist sie hügelig genug um auch fahrerisch etwas zu bieten. Ueber Tripadvisor habe ich mich bezüglich einer Unterkunft schlau gemacht und das Gasthaus "House Prijeboi" anvisiert. Der Besitzer / Geschäftsführer spricht Deutsch und Englisch und ist auf eine angenehme Art zuvorkommend. Das günstige Mansardenzimmer hat Dusche und WC sowie Wireless und Fernseher. Ich werde hier 3 Nächte bzw. 2 volle Tage verbringen und in der Gegend spazieren gehen sowie mich meinen Büchern widmen. Langsam komme ich etwas in den Feriengroove rein. :-)


kroatische Meisterdiebin in flagranti ertappt!

Tag 5: eine schöne aber windige Fahrt der Küste entlang und ein landschaftlicher Genuss bis zu den Plitvicer Seen mit Km 188.3 eine lockere Etappe. (Total Km 1192.9)

Tag 6: Stationär im Raum Prijeboi
Tag 7: Stationär im Raum Prijeboi 

Morgen Donnerstag geht es weiter nach Bosnien rein. Erster Wegpunkt wird Bihac sein um dann über kleine Landsträsschen nach Bosanka Krupa und Sanski Most via Banja Luka für das Nachtquartier in oder um Tuzla anzukommen. Soweit der Plan.... :-) Ein update wird es morgen Abend geben.





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