Samstag, 30. Juni 2018

Durch die Taraschlucht - ins Gewitter beim Puff und andere Grenzüberschreitungen

Nachdem der gestrige Abend mit einem tollen Nachtessen im Hotel Ski in Zabljak geendet hat, begann der heutige Morgen wie gehabt mit etwas Regen aber auch dem Häuchchen des Versprechens eines Wetterwechsels. So ging es los in Richtung Tara-Schlucht. Diese ist von Zabljak auf guter Strasse einfach zu erreichen, der Durmitor Nationalpark zeigt sich hier wirklich von seiner landschaftlich reizvollen Seite.

Das feine Nachtessen bzw. der Vorspeisenteil: Sarma, geräuchterter Schinken, etwas Salat, nicht im Bild, die Forelle.....aber sowas kennt der geneigte Leser, die geneigte Leserin dieses Blogs natürlich schon. ;-)

Wenn man bei der Brücke über die Tara ankommt, empfängt einen etwas Touristenrummel, oder würde einem empfangen, denn die Touristen sind ziemlich spärlich da obwohl das Wetter nun doch etwas auftut.

Blick vom Café - mehr gibt es im Video, sobald ich wieder eine stabile Internetverbindung habe

Mehr als mein obligates Ritual habe ich hier nicht absolviert, die 2 Ziplines mit denen man mit ca. 100 km/h über die Schlucht am Seil hängend rasen kann, überliess ich den paar verwegenen Touris und machte mich auf den Weg durch die Schlucht.


Die Strasse führt mit sanftem Gefälle zum Fluss runter und folgt diesem dann 2 spurig zwar aber nicht gerade breit - die paar Tunnels die es hat, sind in gut montenegrinischer Tradition auch nicht gerade überbeleuchtet. Landschaftlich ist es aber wirklich lohnenswert. Man wähnt sich etwas in einem Dschungel. Die Hänge sind extrem grün bewachsen und gehen steil hoch. Ab und an hat es ein paar Häuser bzw. eine Aussichtskanzel.





Obige 3 Bilder sind bereits gegen Ende der Schlucht aufgenommen. Hier geht es auf die Ortschaft Bistrica zu, Weiler ist das bessere Wort und das Gelände weitet sich wieder

Meine Route führt mich auf das Städtchen Berane zu und von dort immer weiter in das Grenzgebiet zu Serbien. Die Landschaft ist wirklich wunderschön hier, was offenbar zu Jugoslawiens Zeiten auch touristisch genutzt wurde. Nun ist diese Infrastruktur aber völlig zerfallen. Ueberball der Strasse entlang sieht man aufgegebene Hotels mit Skiliften und Wegweiser die zu irgendwelchen Pensionen etc führten.

Ein Beispiel eines solchen Hotels mit Skilift


War das Wetter bis hierhin doch schön und warm, begann es nun kurz vor der Grenze zu regnen. Und zwar so lästig, dass ich ein aufgegebenes Motel ansteuerte und unter dem Vordach meine Regenjacke montierte. Das kleine Gebäude sah unbewohnt aus und während sich ein extrem starkes Gewitter gerade entlud - ging eine Tür auf und eine junge Dame stellte Abfallsäcke vor die Haustür. Also doch bewohnt. Und nun fuhren auch noch einige neue und teuere Autos vor, denen gesetztere Herren und weitere nette junge Damen entstiegen. Irgendwie hatte ich nicht das Gefühl, dass es sich hier um eine Familienfeier handelte. Nun denn das Gewitter hatte sich bald mal ausgetobt und ich wollte noch über die Grenze nach Serbien rein - und zu dieser Party hier war ich ja auch nicht eingeladen.

s'Floeckli im Gewitter beim Puff....

Weitergefahren also und die Grenze ohne Probleme passiert. Welcome to Serbia! Es war klar, dass es keinen Sinn macht heute noch via den Gazivoda See nach Mitrovica im Kosovo reinzufahren. Somit die nächstbeste Unterkunft angesteuert - das Motel Ibarski Bizer. Ein grenznaher Truck- und Busstop. Ein Zimmer habe ich problemlos bekommen ebenso ein Omlett, Wasser und Kaffee. Ueber das Zimmer wird auch Tripadvisor wahrscheinlich keine Zeile verlieren, über google maps kann man jedoch Bewertungen finden. :-) Ich habe mich noch nett mit dem Besitzer auf Deutsch unterhalten - er hat mal in D gearbeitet. Er fragte mich welches Zimmer ich denn habe, ich antwortete die Nr. 3 , worauf er meinte: Oh, dieses ginge ja noch..... 😅 So schlimm ist es nun auch nicht..... und morgen geht es sowieso früh weiter. Sitze jetzt also hier auf der Terasse und schreibe via Telefonverbinbdung diesen Eintrag. Ueberlandbusse halten hier regelmässig und gönnen den Passagieren eine Pause.

Von der Terasse des Motels Bizer Ibar aus Richtung Grenze Serbien / Montenegro

Km heute: 186 (Total km 2475)

Freitag, 29. Juni 2018

Schlafen, ein Schokokuchen, eine Massage und viel Regen in Zabljak

Der heutige Tag war verregnet und ein verregneter Tag ist kein Tag um durch die Taraschlucht zu fahren. Also heute früh, nach dem Morgenessen das herzige Zimmerchen im Hotel "Ski" für eine zusätzliche Nacht gebucht. Das war irgendwie eine Höchstleistung denn, dann habe ich mich hingelegt und Katze gespielt. Es regnet - also schläft man! Miau! Ein 3 stündiges Vormittagsnickerchen brauchtes es, damit ich fit genug für den Spaziergang ins Dorf war - nach ca. 1.5 km kam zum Glück die Café-Pizzeria-Kuchen-Lokalität "Zlatni Papagaij", welche guten Espresso (den kriegt man auf dem Balkan eigentlich überall bzw. guten Kaffee) und einen sehr feinen Schokokuchen serviert.

 Frisch geschmiert steht sie bereit und trotzt dem Regen - aber noch eine Nacht bis es wieder heisst: let's roll again!

Eine angenehme Lazy-rainy-afternoon- Session dort verbracht und dann einen Spaziergang durch den Nieselregen zurück ins Hotel gemacht. Haareschneiden im Salon "Coupe à la Maison" war auch wieder mal angesagt - man will ja nicht als Hippi rumlaufen - und der Höhepunkt des Tages, die im Hotel gebuchte Massage genossen; morgen geht es wieder auf die Maschine. Ein letzter Blick auf die Wolken......
Das Hotel "Ski" etwas ausserhalb vom Zentrum gelegen

Das Hotel Ski bezeichnet sich selber zwar als 4 Sterne Haus aber ich denke es ist ein 3 Sterne Hotel. Was sie haben ist eine Sauna, Swimmingpool und Gym. Sowie die hauseigene Massage, die wirklich sehr gut war! Die Einzelzimmer haben ein Doppelbett und sind quadratisch-praktisch und günstig und wie auch der Rest des Hauses sehr sauber. Das Personal ist extrem freundlich. Englischkenntnisse sind hier nicht so stark, so braucht es manchmal eine Mischung aus Russisch und Serbokroatisch (zumindest mische ich da die paar Worte, die ich kenne mit English) und so funktioniert es bisher auf dem ganzen Trip sehr gut. Geduld und ein freundliches Lächeln öffnen viele Türen. Das Hotel würde ich hier jedenfalls wieder wählen.

Heutige Km: 0 (Totale Km: 2330.7)

Donnerstag, 28. Juni 2018

Halbzeit in Zabljak - Da wo ich gestern bereits ankommen wollte.... Video von der Zufahrt und Tunnel

Heute habe ich noch den Rest des Weges von Trebinje nach Zabljak in Montenegro unter die Räder genommen. Gestern war ich ja froh nach all dem Wind und Regen im seltsamen Gasthaus "Krusevice" mit Dorflädeli unterzukommen. Heute nur noch das Reststück auf dem Weg zum Durmitor Nationalpark gemacht. Nach dem Gasthaus geht die Strasse gleich in sehr gewundener Form den Berg runter zur Ortschaft Savnik von wo aus man dann auf sehr gut ausgebauter Route nach Zabljak hochfährt. Wetter war trocken aber stark bevölkt und sehr frish. Diese Wolkendecke schlägt langsam auf den Kecks! Sollte sich morgen aber aufzulockern beginnen.

Die Videos unten sind wie immer reines Rohmaterial - also ungeschnitten und unkommentiert:

Da ich die Taraschlucht - immerhin die grösste Schlucht in Europa - sehen möchte, hoffe ich auf angenehmeres Wetter morgen. Sollte dies nicht der Fall sein, überlege ich mir sogar noch einen Tag hier zu bleiben. Hier ist zwar sozusagen Ende Vorsaison aber mit dem schlechten Wetter sind natürlich auch teilweise die Touristen ausgeblieben. In meiner Unterkunft hat es eine Gruppe Israelis ansonsten sind vorallem Touristen aus Serbien, Russland oder Montenegro selbst im Ort. Zabljak ist das Tor zum Durmitor NP und bietet im Sommer alles was das Outdoorherz begehrt. Mountainbike, Riverrafting, Wandern, Reiten, Quad-Touren etcetc.

Oh, die Zufahrt nach Zabljak bietet auch den best-beleuchteten Tunnel, den ich in Montenegro gesehen habe. Die anderen waren zum Teil total unbeleuchtet trotz Kurven und mit dunklem Gestein ausgekleidet. Mittel- und Seitenlinien gab es auch nicht immer. Für diese Momente hätte ich mir Zusatzscheinwerfer gewünscht.



Km heute 42 (Total Km 2330.7)

Mittwoch, 27. Juni 2018

Leaving in rain - no Maya - just wind, clouds and rain.....

Bye bye Trebinje! Gestern begann die Fahrt bereits von Mostar aus mit Regen und verwandelte sich dann in eine trockene Fahrt mit einem relativ warmen und schönen Abend. Heute morgen begann es mit Regen in Trebinje und auf meiner ganzen Strecke blieb es mehr oder weniger dabei.

Die Fahrt führte von Trebinje Richtung Lastva auf einen Kaffee im Campground Usica - and Maya wasn't there - Yes Danko: she wasn't there! and it was raining..... ;-)

Nach dem Kaffee die Weiterfahrt über die schmale Strasse Richtung Grenze zu Monte Negro.

Blick zurück Richtung Campground

Treu verrichtet sie ihren Dienst

Aus einem unerfindlichen Grunde wollte ich die Bucht von Kotor sehen, obwohl das Wetter ja besch......eiden war. Also steuerte ich Richtung Meer. Im Nachhinein ein Fehler. Die Fahrt durch die Berge nach der Grenze war zwar trotz des Wetters ganz schön - bei gutem Wetter sicherlich sogar sehr schön.
Blick zurück Richtung Grenze BiH / Montenegro

Was auf Kotor zu und durch Kotor sowie dann auf Budva zu folgte war Verkehrschaos pur. Stockend! einfach zu viel von allem. Irgendwie kämpfte ich mich dann doch noch durch Verkehr und den Tunnel (mit beinahe Unfall..... wieder so eine schmierige Stelle, konnte nicht richtig bremsen und schaffte es gerade noch am Heck des vorderen Fahrzeuges vorbei und zwischen ihm und dem entgegenkommenden Lastwagen hindurch). Anschliessend drängte es mich weiter nach Podgorica und Nikic. Aber bei diesem Wetter hatte ich keine Lust länger anzuhalten. Mein Tagesziel lag bei der Tara-Schlucht bzw. der Ortschaft Zabljak im Durmitor Nationalpark. Neben dem Regen gab es aber noch den extremen Wind - meistens Gegenwind, oftmals aber sehr böig von allen Seiten. Irgendwann hatte ich genug und steuerte auf dieser Bergstrasse die nächstbeste Unterkunft an. Nun sitze ich in einem kleinen Dorf in einem etwas seltsam dimensionierten Gasthaus Krusevice als einziger Gast und tippe diesen Bericht. Die 3 Damen hier, die das Gasthaus mit Dorflädeli führen sind aber total herzlich. Zum Abendessen gab es hervorragende Sarma! :-) Offenbar waren die letzten 10 Tage verregnet und kalt und es soll noch 3 oder 4 Tage so weitergehen. Mal sehen wie ich morgen weiterkomme. Der Plan ist nach Serbien reinzufahren und je nach dem einen Abstecher nach Mitrovica zu machen und wieder zurück nach Serbien und dann Richtung Sofia zu fahren. Zuerst kommt aber die Taraschlucht bzw. der Durmitor Nationalpark.


Kein Video heute aufgenommen, zu schlechtes Wetter. Das Video von der Fahrt Mostar - Trebinje kommt bei nächster Gelegenheit. Im Moment bin ich über mein Telefon mit dem Internet  verbunden, die Datenmengen für das Video sind dafür zu gross.

Km heute 273.6 (Total Km 2288.7)

Dienstag, 26. Juni 2018

Video: Mostar - Trebinje und gut geschmiert ins Bett!

Nach eineinhalb Tagen in Mostar hiess es Abschied nehmen - der Himmel weinte lauwarme Tränen.... es begann bereits noch innerhalb der Stadtgrenze von Mostar zu regnen. Jä nu, es war warm und ich hatte keine Lust anzuhalten und das Regenzeugs zu montieren. Irgendwie sah es auch so aus als ob es trotzdem noch trocken werden könnte - wenn auch nicht wirklich schön. Am Flughafen ging es vorbei nach Buna und dort die Abzweigung nach Trebinje genommen.

Allgemein sind die Strassen in Bosnien bei Regen sehr rutschig, angeblich soll das auch an der Asphaltmischung liegen, natürlich aber auch am Verschmutzungsgrad der Strassen. Jedenfalls ist gerade auf dieser Strecke vorsichtiges Fahren angesagt. Gleich 2 mal hatte ich das Vergnügen eines schlingernden Hinterrades. Stellenweise rauen sie hier den Asphalt mit einem Art wellenförmigen Muster auf. Laut Danko ist das eine alte Methode den Belag griffiger zu machen. Mit dem Motorrad ist es aber extrem unangenehm, es schwimmt richtig gehend und hinterlässt ein schwammiges Gefühl. Kommt dazu noch Nässe und abschüssige Strasse - dänn guet nacht am sächsi! Selbst bei ganz sanftem Betätigen der Hinterbremse brach das Hinterrad aus - trotz ABS. Ueberlebt habe ich ja offensichtlich und kam dann vor Stolac bei den Bogumilen-Gräber vorbei. Diesmal habe ich diese besucht - nicht gerade ultra-spektakulär aber irgendwie ein Must auf dieser Strecke. Dummerweise habe ich eine Dame angesprochen - die mich dann mit stark österreichischem Dialekt komplett zugetextet hat. Regel Nr. 22: sprich nie eine Dame auf einem Grabfelde an! Wienerin, die in Albanien lebt und für einen internationalen Sportverband dort tätig ist. Logoröh durch Sprachentzug..... mit dem Verweis auf das Wetter habe ich mich vom Acker machen können.

Durch Stolac durch ging es dann über Ljubinje nach Ravno weiter. Ravno liegt ca 10 Minuten von der Hauptstrasse weg und war während meiner Stationierung in Mostar mein sonntäglicher Ausflugsort um zu lesen und was zu Essen. Das Hotel Stanica ist höchst empfehlenswert, speziell auch für Mountainbiker, da es an einer neuen Bike-Strecke liegt. Diese führt auf dem alten Trassee der Ciro-Bahn durch die Gegend. Das Hotel ist im renovierten Bahnhofsgebäude untergebracht und die Nebengebäude werden bzw. sind bereits renoviert. Von hier ist es nicht weit bis Mostar bzw. Trebinje sowie der kroatischen Küste.

2016 mit 4 plus 2 Rädern und angeschriebenem Fahrzeug


2018 mit 2 Rädern aber die Farbe bleibt sich in etwas gleich... (4 wheels move the body - 2 wheels move the soul!)

Das Wetter hat sich in der Zwischenzeit auch massiv gebessert und so stand einer Weiterfahrt (nach gebührendem Ritual) nix mehr im Wege. Den nächsten Zwischenstopp legte ich kurz vor Trebinje im Kloster Tvrdos ein. Neben einem Touristenbus parkten da auch zig Töffs mit irischen Kennzeichen.

The Paddys were not lost, they were in the wine cellar! :-)

Vom Kloster ging es direkt nach Trebinje ins Hotel Platani. Das Hotel liegt sozusagen unter Platanen deshalb auch der Name.
 Blick vom Café des Hotel Platani auf den Marktplatz - alles unter Platanen

Nun zu Trebinje - einige von Euch haben meinen Sermon vielleicht schon einmal mitbekommen....... und sonst gibt es ihn jetzt nochmals gratis und schriftlich:
Also, man kann natürlich auch von Rijeka alles entlang der Küste nach Dubrovnik durchblochen. Das ist zwar schön....... für eine gewisse Zeit, dann aber trotz allem Wasser, oder eben wegen diesem, etwas langweilig. Besser man fährt nach Mostar guckt sich dort die Altstadt und die Brücke an um dann über die Strasse - wie oben beschrieben - via Buna nach Ravno und Trebinje zu fahren. Dann bliebt man in Trebinje macht eine Besichtigungstour durch die lokaken Weingüter und -Keller geht mit "Walkwithme" auf eine Tour und wenn es einen nach Touristenrummel und massiv überhöhten Preisen gelüstet (Locker das 2 bis 3 fache wie in Trebinje) fährt man mit dem Auto in 35 Minuten nach Dubrovnik.
 Unterwegs zwischen Mostar und Trebinje - Cooler Streckenabschnitt - Irgendwo im Nirgendwo




Alle 3 obigen Bilder sind vom Hügel Gracanica aus gemacht worden. Früher war ein austro-ungarisches KuK Fort dort - jetzt ist es die Begräbniskirche des Dichters Djuric. Diese Kirche ist eine Kopie der orthodoxen Kirche von Gracanica im Kosovo. Vom Hügel aus hat man eine traumhafte Sicht in Richtung Mostar, Dubrovnik und Bilecak und natürlich über Trebinje

Heute Abend war ich dann noch mit Danko in der Nähe von Trebinje traditionell essen...ufff, gemischte Fleischplatte von der Glocke! Absolut genial Lamm und Rind mit Zwiebeln und Kohlsalat. Hier wird das Fett nicht nur nicht weggeschnitten - sondern je mehr desto besser! Cholesterol ist ja eh überbewertet! :-) So geht es jetzt gut geschmiert ins Bett! Morgen dann über die Grenze nach Montenegro und via Kotor hoch zur Tara-Schlucht. Irgendein Gasthaus wird es dort oben schon geben. Stay tuned for more!

Die Videos unten sind wie immer reines Rohmaterial - also ungeschnitten und unkommentiert:

 
The long way up.....der Boden ist extrem rutschig hier ... Oel oder sowas am Boden - fast 3 Minuten aus der Tiefgarage raus....dann aber doch noch etwas Mostar....

 
Kurz vor der Ortschaft Stolac kommt man an einem Grabfelde der Bogomilen vorbei. Ein kleiner Stopp und Schwatz über die Geschichte der Bogomilen mit den Leuten vom Empfangsgebäude ist lohnenswert

 
Die Strecke von der Hauptstrasse Mostar - Trebinje nach Ravno zum Hotel Stancia hoch. Zu beginn sieht die Strasse etwas zerbeult aus, wird dann aber besser beim Dorfeingang.

Heute Km 123.1 (Total Km 2015.1)

Montag, 25. Juni 2018

Video der Fahrt von Sarajevo nach Mostar - Teilstrecke Jablanica

Heute den Tag in Mostar verbracht, viel rumspaziert und überall wieder einmal reingeschnuppert, morgen Dienstag geht es dann weiter nach Trebinje und danach folgt Montenegro mit der Taraschlucht und dem Durmitor Nationalpark. Dann muss ich entscheiden ob ich Mitrovica noch besuche oder auslasse. Dazu brauch ich ein paar Antworten..... mal sehen ob ich morgen von Danko etwas dazu erfahren kann.

Warnung: Untenstehendes Video ist eine absolute Rohfassung, das heisst: kein Schnitt, keine Musik und keine Kommentare meinerseits, man hört also nur den Wind und etwas vom Motor, halt was das eingebaute Mikrofon der Kamera aufnimmt. Am besten kombiniert man das Video mit einem Musikvideo wie dem hier: https://www.youtube.com/watch?v=2r9zl7uIMJ8 oder was anderes was einem gefällt und stellt das Videobild auf Vollbild (unten rechts im Video das Quadrat anklicken). Für das tote Insekt entschuldige ich mich schon mal jetzt - die Viecher zerplatschen auch auf dem Helmvisier ziemlich feucht.... :-) nur sieht man sie dort logischerweise sofort....

Die Route im Video beginnt etwas vor Jablanica (Google Maps Link), führt durch die Ortschaft (auf der Hauptroute) und zieht sich durch die Berge der Neretwa entlang. Jablanica spielt eine Hauptrolle in der Schlacht an der Neretwa und zwar in der echten im 2. Weltkrieg wie auch im Film mit Yul Brynner und Orson Wells aus dem Jahre 1968.  Den Film gibt es hier: Youtube Link

Auf der Strecke gibt es 2 Abschnitte, die sehr gebirgig sind, dies ist einer davon, anschliessend an diese Teilstrecke, weitet sich das Tal immer mehr und führt auf die Ebene vor Mostar.

Sonntag, 24. Juni 2018

Tag 11 - Sarajevo - Mostar der Neretwa entlang ....

Heute ging es also von Sarajevo nach Mostar. Da ich Zeit in Mostar verbringen wollte, nahm ich den direkten Weg zuerst über das kleine Autobahnstück und dann der Neretwa entlang bis nach Mostar. Und wenn ich die vermaledeite Kamera aus dem wasserdichten Gehäuse kriege, gibt es tatsächlich ein Video dieser Fahrt...... murks....

Leaving Las Sarajevo - I'll be back!

Die Fahrt aus der Stadt raus war um einiges angenehmer als am Freitag die Ankunft. Heute gab es keinen Regen, relativ wenig Verkehr und die meisten Lichtsignale schalteten gerade auf grün wenn ich auf sie zurollte. Einzig die Verkehrssignalisation hat nicht ganz mit dem neuen Zubringer auf die Autobahn Schritt gehalten - aber ich bin sicher, das werden sie hier auch noch hinbekommen. Man kann gut auch über die Landstrasse fahren, die Autobahn erspart nicht so viel Zeit, da es nur bis ca. 20 km nach der Stadt Autobahn gibt. Die Strecke bis Mostar ist zwar geplant, aber diese ist so zerklüftet, dass es einen riesigen Aufwand an Tunnels und Brücken braucht, da eine Autobahn über den ganzen Weg hinzubauen. Die Strecke habe ich öfters mit dem angeschriebenen Fahrzeug zurückgelegt oder mit einem Mietauto, jetzt das erste mal mit dem Motorrad und es war ein richtiger Genuss. Eine deutsche Töffgruppe, welche mich so zügig überholte, wurde kurz darauf von der Polizei rausgewunken. Die Herren von der "Rennleitung" stehen gerne in der Nähe von Ortschaften unter schattigen Bäumen und zielen mit Laserpistolen in der Gegen rum. Man warnt sich hier gegenseitig mit Lichthupen.

Unterwegs habe ich wie immer im Restaurant Fontana einen Halt eingelegt - irgendwann ist ja ein Espresso, ein Mineralwasser und ein Klo notwendig.

Restaurant Fontana, die Forelle ist hier sehr zu empfehlen, sie wird in der Regel frisch aus dem Weiher im Gartenrestaurant geholt und zubereitet. Heute gab es aber für mich nur DAS Ritual. 

Das  Wetter besserte stark Richtung Süden - zeigte doch das Thermometer in Sarajevo noch ca. 14°C bei Abfahrt - waren es hier (Konjic) bereits 24°C. Hier hab ich auch die Kamera  montiert..... und wenn ich es heute (es ist bereits 2300) noch schaffe ein Video zu erstellen, dann aber.....💪😎
Im Moment geht es halt in Prosa weiter - vorläufig! - und kurz vor Mostar steuerte ich noch eine Tankstelle an, so dass auch dies erledigt war.

Die Ankunft in Mostar war eine einfache Sache, das GPS ignorierte ich hier fröhlich. Das Floeckli in der bewachten Garage der Mepas Mall untergebracht, Gepäck abgeladen und verräumt und geduscht. Einen Haarschnitt brauchte es auch wieder mal - Coupe a la maison konnte gleich ins Duschen integriert werden.

Dark Knight rising....... von der Tiefgarage ans Licht!

Die Fahrt nach Mostar dauerte ja nicht lange - und so nutzte ich die Zeit um einen Spaziergang durch die Stadt zu machen. Viel hat sich nicht verändert in den 2 Jahren. Gegenüber der Mepas Mall gibt es immer noch die Bäckerei mit der freundlichen Verkäuferin, das Café zum grünen Dach (habe in 6 Monaten Mostar nicht rausgefunden wie es wirklich heisst - aber da die Terasse ein Naturdach aus grünen Blattgewächsen hat, nenn ich es halt einfach so). Und das Café Palma mit der Konditorei liegt immer noch gut versteckt neben der Hauswand mit den Einschusslöchern. Beide Orte sind auf keiner Touristenkarte eingezeichnet. Die Bäckerei ist aber super! Der Besitzer hat sein Handwerk in Deutschland gelernt - zum Abnehmen muss man da nicht reingehen, die Portionen sind süss und sie sind gross!


Blick zur alten Brücke, eigentlich neue alte Brücke - sie wurde ja im Krieg zerstört und später wieder aufgebaut

Blick in die andere Richtung - das Wetter war heute einfach super, noch nicht wirklich heiss aber doch sehr warm und mit einer schönen Sicht.

Das Abendessen in der Konoba Taurus - wie so oft die Forelle. Forelle und Reis kann ich jeden Tag essen, kein Problem. Das Taurus ist für mich in der Altstadt das angenehmste Lokal, nicht im touristischen Hauptstrom gelegen ist es meist etwas ruhiger aber durch die Lage auch etwas kühler als die anderen Restaurants. 

Gleich gegenüber vom Taurus liegt das Black Dog Pub, gegründet und geführt von einem ehemaligen US Soldaten, der hier hängengeblieben ist, bietet es neben lokalen Biersorten auch jeden Abend live Musik. Guter Blues heute!

So jetzt muss ich dieses Schei...... Gehäuse der Kamera endlich aufbringen........

KM heute nur ca 130 - Total jetzt ca km 1892





Tag 10 - Sarajevo

Den heutigen Tag (Samstag) verbrachte ich in Sarajevo. Am frühen Vormittag war die Sonne noch nicht durch die Wolken gedrungen. Der gestrige Regen lag noch in der Luft und es war für die Jahreszeit kühl. Aber ideal um noch einige Dinge zu erledigen, u. a. brauchte ich noch ein paar T-Shirts. Wohl habe ich einige Merino Shirts fürs Fahren eingepackt und auch 2 Hemden aber für heisse Tage habe ich mich zu Hause nicht ausgerüstet. Wenn man vom Hotel die Koshevo Strasse 50 m nach unten läuft und dann in die Ulica Marsala Tita einbiegt, hat es nach ein paar Schritten einen Laden der Marke "Manners". Die T-Shirts werden in Bosnien-Herzegowina (in der Ortschaft Olovo - siehe den vorherigen Blogbeitrag) hergestellt und die gute Qualität war mir bereits bekannt. Im Sportshop ein paar hundert Meter weiter erstand ich noch 2 Poloshirts, nun sollte es für die warmen Temps auch off-the-bike passend sein. Klar macht so ein Shopping-Trip auch durstig und das normale Ritual folgte in einem Kaffee im Bazarquartier. Aus einer  Bosanska Kava und eine Baklava bestand die situationsadäquate Zwischenverpflegung - zugleich war das auch ein kleines Mittagessen.

im Bazarviertel, noch mit wenig Touristen 

Auf dem Weg vom Hotel in die Altstadt auf der Marsala Tita Strasse, geradeaus vor dem gelben Gebäude brennt die ewige Flamme, die an die Opfer des zweiten Weltkrieges erinnert.

Das Frühstücksbuffet im Hotel Colors Inn ist wirklich der Hammer und lässt keine Wünsche offen. Ich kenne das Hotel von früheren Besuchen und kann es empfehlen. Die 4 Sterne sind wahrscheinlich etwas gedehnt aber bei der Lage, der Sauberkeit, Sicherheit und dem Frühstücksbuffet ist mir die Anzahl Sterne nicht wichtig - wenn dann noch die Weekendrate telefonisch vereinbart werden konnte, gibts gar nix zu meckern.

Am Nachmittag musste der blonden Dame ihre Kette geschmiert werden und etwas Lesen stand heute auch wieder auf dem Programm. Anschliessend ging es wieder in die Altstadt. Zu Fuss liegt das Hotel nur ca. 10 Minuten von der ewigen Flamme entfernt.

Ernsthafte Sache so ein Selfie.....auf dem Weg in die Altstadt.


Auf dem Weg zur Altstadt: Die Strassenbahn fährt in einer grossen ovalen Schleife um Neu- und Altsarajevo rum. Sie benützt dabei zum Teil die normale Strasse, d.h. die Schienen verlaufen stellenweise auf der normalen Strasse. Bei diesem verregneten Mega-Stau am Freitag führte dies zu zusätzlichem Gebimmel und "Unterhaltung".

Ein Park zum Andenken an die Opfer des Bosnienkrieges und die Menschen von Sebrenica im speziellen liegt auf dem Weg in die Altstadt. Im Trottoir sind noch die Einschusslöcher sichtbar, die die Geschosse aus den serbischen Stellungen während der Belagerung hinterliessen. An einigen Häusern sieht man dies auch noch bei den oberen Stockwerken - vieles ist in der Zwischenzeit natürlich auch repariert bzw. abgebrochen worden.

Den Abend verbrachte ich bei einer Pizza und einem Bier beim Gucken des Spiels Ger : Swe. und noch einem Bier im Cheers Pub bei mitreissender Live-Music.

 Die Dame sieht wie die weisse Ausgabe von Loretha Franklin aus und singt mit genauso kräftiger Stimme. Begleitet von einem Typen mit Gitarre legten die beiden ein Konzert hin, das sich gewaschen hat. Cover Songs und eigene Stücke vor gemischtem Publikum. Keine Szene und auch altersmässig gemischt.

Bei der längeren Unterhaltung mit der Receptionsistin des Massagelokals fiel mir wieder auf wie gut sie Englisch spricht. Auch bei der Receptionistin und dem Kellner im Arbeiterhotel "Split" im Industriequartier von Doboj bemerkte ich das schon. Alle hatten in der Schule höchstens rudmentäre Kenntnisse vermittelt bekommen - aber da in Bosnien englischsprachige Filme nicht übersetzt sondern mit Untertitel versehen, gezeigt werden, bauen viele Leute ihre Sprachfähigkeiten von klein auf mit dem TV auf.


Morgen Sonntag geht es auf direktem Wege nach Mostar für 2 Nächte - nimmt mich Wunder was sich da so verändert hat seit meiner Stationierung vor 2 Jahren. Aber Sarajevo gefällt mir im Frühling und Sommer vom Groove her sehr gut.

Freitag, 22. Juni 2018

Tag 9 - Jenseits von Eden oder die Forelle im Regen

Der heutige Tag startete mit einem zeitigen Frühstück im Hotel Split. Nun das Frühstück ist definitiv nichts was auf Tripadviser Erwähnung verdient - ausser die Spiegeleier à discretion und damit bin ich ja schon bedient. Der Wetterbericht war nicht gut, bei der Abfahrt vom Hotel war es noch schwül-heiss, doch schon bevölkt und zum Glück blieb es noch bei den Wolken. Der Plan war nach Tuzla zu fahren und von dort relativ direkt nach Sarajevo. Aufgrund des Wetters entschied ich mich jedoch um und steuerte auf Zenica zu, drehte vor Zenica bei der Ortschaft Zerpce nach Osten ab und durchfuhr das Dorf Kiseljak, welche die Namensgeberin eines Mineralwassers in Bosnien und Kroatien ist.

Weiter ging es nach Osten dem Flüsschen Krivaja entlang durch ein enger werdendes Tal. Die Strecke begann mit einer Zigeunersiedlung und unterwegs gab es immer mal wieder ein ärmliches Weilerchen und einzelne Häuser. Nicht viele Menschen und kaum Infrastruktur. Definitv eine der ärmeren Gegenden Bosnien's. Was es hatte, war Forstwirtschaft und offenbar etwas Fliegenfischerei, jedenfalls gab es ab und an Schilder, die unter anderem auf English darauf hinwiesen, abgesehen von den Schildern sah ich aber gar nix, auch keine Fliegenfischer. Die Forstwirtschaft machte sich durch schwerbeladene Holzlaster bemerkbar. Auf dem sehr engen Strässchen mit null Uebersicht um die  Ecken war es immer ein Adrenalinstösschen auf eine Kurve zuzufahren - kommt so ein Laster, kann man nur bremsen, ausweichen geht auf der schmalen Strasse nicht. Immerhin, die Lastwagenfahrer verhalten sich professionell und vorausschauend. Leider kann man dies nicht von den jugendlichen Typen sagen, die mit schwerrauchenden Klapperkisten durch das Tal heizen, diese fahren mit sehr viel Inschallah und wenig Vorsicht, was einen dazu zwingt mit viel Vorsicht und wenig Inschallah dagegenzuhalten.

Mittagspause im Tal der Krivaja - hier ist es etwas breiter und offener

Auch diese geflickte Asphaltpiste tested das Fahrwerk ganz schön - ebene Strasse ist anders. Nach ca. 2 Stunden erreichte ich die Hauptstrasse mit der Ortschaft Olovo, wo ich auch tanken konnte. Benzin ist hier nicht unbedingt ein Problem, aber es kann gut sein, dass man 2 Stunden ohne Tankmöglichkeit unterwegs ist. Wenn die Strassen auf der Karte klein und gelb bzw. weiss werden, sollte man vorher tanken. Entweder hat es unterwegs gar keine Tankstelle oder es besteht die Möglichkeit, dass wohl eine eingezeichnet ist bzw. das GPS eine anzeigt, diese dann aber entweder ausser Betrieb ist oder einfach keinen Sprit hat. In den Alukisten habe ich 2 1,5
Liter Reservekanister, im Moment sind die aber noch nicht abgefüllt.




Nach Olovo geht es sehr gebirgig gegen Süden auf Sarajevo zu - Nebel kam auf. Trotzdem konnte man noch zügig fahren. Irgendwann war dann doch die Pause fällig und ich stoppte auf dem Parkplatz des Restaurants "Imidz T". Stieg vom Toeff und schüttelte meine Beine aus, da donnerte es aber gewaltig und es begann wie aus Kübeln zu schütten. Na ja, man soll ja immer etwa 20 Minuten den Regen die Strasse waschen lassen, bevor man sich darauf wieder durch die Kurven schwingt und ich stand ja bereits auf dem PP eines Restaurants. Also hinein und nach der freundlichen Begrüssung einen Espresso, Mineralwasser (Kiseljak!) und die Forelle mit Reis bestellt.

Riesenforelle und extrem gut! Hatte jedenfalls keinen Hunger mehr bis heute abend um 2200.



Nach dem Essen waren die Strassen wohl sauber genug, der Regen aber immer noch gleich stark,  trotzdem es gab nun nix anderes als das Regenzeugs montieren und auf Sarajevo zuzuzsteuern. Die Stadt selbst war rasch erreicht, auch hatte ich noch eine gute Vorstellung von der Route bis zum Hotel im Zentrum. Was ich nicht bedacht habe, war a) der extreme Freitagsverkehr in die Stadt rein und b) die mangelnde Aufnahmefähigkeit der Sarjevo'schen Kanalisation - für die letzten ca. 6 km bis zum Hotel brauchte ich mindestens 90 Minuten im Stark-Schiff und Schritttempo auf 3 bzw. 4 spuriger Strasse mit abenteuerlichen Spurwechseln, Blechscäden, pfeifenden und fuchtelnden Polizisten und richtig nass-grossen tiefen Pfützen. Endlich im Hotel angekommen, bediente die aufmerksame Receptionistin gut-getimed das Tor zu den abgeschlossenen Parkplätzen und ich konnte einfach reinfahren. Gepäck abmontieren, Zimmer beziehen und Duschen....ufff!

Beim verregneten Spaziergang in die Altstadt - Temperatur hier in Sarajevo im Moment ca. 9°C - sah ich, dass auch noch der Jazzclub "Monument" nicht mehr existiert, zumindest nicht mehr in der gleichen Form - jetzt hat es in diesem Kellergewölbe ein Hooters Restaurant. Nix gegen Hooters aber ich wollte noch in den Ausgang ins Monument - ging dann halt ins Hooters den Fussballmatch CH / SRB gucken. Unterwegs ein kurzes Gespräch in einer Kaffeebar mit dem Besitzer, der sich noch an mich erinnerte und eine Massage im Cottenclub Massage-Lokal (und bevor ihr jetzt fragt: ne kriegt man dort nicht - würd ich es sonst erwähnen? aber ich war trotzdem nicht unglücklich über die Rückenkneterei :-) ). Danach den Match geguckt und jetzt ins Bettchen gehüpft.

Unterwegs habe ich etwas gefilmt und wenn es morgen Samstag immer noch so regnet, versuche ich mich mal an der Bearbeitungssoftware und lade ein Video hoch.

Nur ca. 200 km heute - die aber durch die Umstände bedeutend länger schienen. (Total Km ca 1762)

Donnerstag, 21. Juni 2018

Tag 8 - Von Kroatien nach Bosnien und eine Nacht in Split

Nach einer schönen Forelle zum Abendessen und einem sehr interessanten Gespräch mit einer amerikanischen Sozial-Antropologin, eine letzte Nacht an den Plitvicer Seen und schon steht ein weiterer Fahrtag an.


Vom House Prijeboj geht es auf kurzer Fahrt über die Grenze nach Bosnien rein. Bis Bihac sind es nur 30 Km und hier kann und muss ich Geld wechseln. In Bosnien wird ja die Konvertible Mark (BAM) verwendet. Der Kurs ist fix an den Euro gekoppelt und und beträgt fast aufs Haar genau 2 BAM für 1 EUR. Geld gewechselt, Espresso und Mineral getrunken......(das sind Rituale im Fall! ich bin ja kein Tier ;-) ) und ich kämpfe mich aus dem Städtchen raus. Das GPS will mich auf eine üble Schotterpiste schicken - ich denke an meine Reifen und verweigere mich. Mein Weg führt die normale Strasse entlang nach Bosanski Petrovac. Diese Route führt durch das Gebiet des Una Nationalparks und die Szenerie ist einfach Klasse!








Man würde sich nicht wundern hier eine wilde Büffelherde zu sehen

Menschen hat es fast keine, und Verkehr auch sehr spärlich. Touristen sind eine Rarität und werden  im Laufe des Tages zu einer ausgestorbenen Spezies.

Aufpassen muss man in Bosnien bei Pinkelpausen, einfach in die Büsche latschen ist nicht.....sonst gibt es Pinkelpause mit viiiiiiieeeeeeelllll SCHARF!


Minengefahr! und die Hinweise sind Ernst zu nehmen - leider immer noch.

Ueber Bosanski Petrovac geht es nach Sanski Most hoch wo mich ein Motorex Schild in eine grosse Garage mit Espresso Bar lockt. Diesmal war es das Motorex Oel, dass mich anzog, der Espresso war einfach Ritual.... Aber das Flöckli braucht gelegentlich ihr Schmiermittel und sie bevorzugt Motorex 10W60 4T Crosspower. Anderes ginge auch aber man will die Dame ja glücklich geschmiert sehen. Notwendig ist das Oel noch nicht, doch wenn schon ein Motorex Händler da ist kann man ja auch gleich einen Liter kaufen - oder dann doch nicht, die hatten alles, nur kein Motorex Oel in der verlangten Qualität. Oh, well - noch ist es nicht notwendig und so bleibt es beim Espresso, Mineral und WC.

Die Fahrt geht weiter von Sanski Most nach Prijedor und Banja Luka. Inzwischen  habe ich mich entschieden bis Doboj bzw. einfach Richtung Tuzla zu fahren und zu einem geeigneten Zeitpunkt ein Zimmer zu nehmen und morgen direkt nach Sarajewo zu kommen. Die 2 Tage an der Adria waren nicht eingeplant und fehlen nun etwas in meinem Zeitplan. Die Fahrt Richtung Doboj auf der Nebenstrasse ist äusserst reizvoll und der spärliche Verkehr erlaubt eine angenehme Durchschnittsgeschwindigkeit. Bei ca. 31 Grad ist der resultierende Fahrtwind auch sehr willkommen. Mit meiner Jackenkombination aus einer Mesh-Protektorenjacke und einer Aussenjack aus Stretchcordura bin ich auch bei diesen Temperaturen sehr zufrieden - schwitzen tut man natürlich wenn man stationär ist, aber während der Fahrt funktioniert der Tempausgleich gut. Die Zeit schwindet trotzdem und in einem Industrievorort von Doboj lockt das Zeichen des Hotel Split.......


Das Hotel sieht nicht so aus als ob es jemals auf Tripadvisor bewertet würde aber sie haben einigermassen gedeckte Parkplätze hinter dem Haus und die Receptionistin und der Kellner sprechen hervorragend English. Und so gibt es trotz Industriequartier eine Nacht in Split!

PROSCHT!!! ;-)


Km waren es schöne und warme 369 (Total nun 1'561.9)


Dienstag, 19. Juni 2018

Die ersten sieben Tage meiner Reise......


Hallo Zusammen

Die erste Teilstrecke der Fahrt am ersten Tag nach Brunnen verlief geschmeidig, da das Floeckli (ja, die KTM heisst so...ich besteig nix ohne Frauennamen...) den Weg in der Zwischenzeit beinahe von alleine findet. In Brunnen gab es dann natürlich noch das Menu Eins bei Gregi in der Kombüse als Brunch. (empfehlenswert: grosses Mineral, Espresso und Piadina Landei)


Von Brunnen weiter über die Axenstrasse nach Flüehlen und um etwas Zeit zu sparen, schwenkte ich auf die Autobahn ein; und irgendwo auf dem Weg nach Göschenen geschah es dann, dass das Floeckli auch Hunger bekam und nach dem erst besten Tier schnappte, das auf dieser Schnellstrasse so keucht und fleucht - vielleicht war es aber auch schon tod.....ich spürte nur eine Art Zupfen am linken Bein - irgendwann begann es auch streng zu riechen vom Kühlergrill her.... en guete! Die Schöllenen war wie immer eng und feucht und der Oberalppass nix Spezielles. Ich bin dann gleich von Brunnen bis Thusis durchgefahren und dort beim Espresso-Stop sah ich dann die Spuren von Floecklis Mahlzeit:

Sie säuft also nicht nur - sie frisst auch!

Eigentlich gäbe es auf dem Weg vom Oberalppass zum Albulapass noch die Rheinschlucht mit dem Gasthaus am Brunnen zu sehen - viele Umleitungen führten  mich aber auf der Hauptstrasse nach Thusis bzw. zum Albulapass hoch. Die folgenden 3 Fotos stammen von einer letztjährigen Tour mit der F650GS Single (die hiess übrigens "Beeri" ;-) ):




Ueber den Albulapass - mit einem kleinen Umfaller auf dem Parkplatz ...... sFloeckli musste offenbar verdauen.... - ging es bei traumhaften Wetter den Berg runter nach La Punt und über Zernez und den Ofenpass nach Santa Maria im Val Müstair.





Tag 1: 3 Pässe und 337.9 km laut Km Zähler (Total: 337.9 km)

Der zweite Tag begann mit einem herrlichen und vielversprechenden Blick nach Italien:


Aber die Fahrt durchs Südtirol wurde sehr stressig durch den starken Verkehr auf den Staatsstrassen - zeitweise flüchtete ich auf die Autobahn. Meran und Bozen liess ich links oder rechts liegen und fuhr - bzw. schlich hinter Lastwagen teilweise mit 40/50 km/h Richtung Innichen und oesterreichische Grenze hoch. Es war schwülwarm und ab und an einen Blick auf die Temperaturanzeige des Motors zu werfen schadete nicht. Die Maschine mag längere Schleichfahrt schlichtweg nicht. Mit einem Espresso-Stop in Neustift schaffte ich es dann doch noch bis zur und über die Grenze nach Austria und ab hier begann dafür der Spass. Machte ich im Südtirol keine Photos wegen dem dichten und nervigen Verkehr, so war die Fahrt durchs Lesachtal und Gailtal einfach zu geil um anzuhalten. Beide Täler sind auch für Fahrradfahrer zu empfehlen, ebenso wenn man mit dem Auto unterwegs ist.

Zu Beginn gibt das Lesachtal - wenn man mal oben ist - langgezogene und schnelle Kurven her, später aber wird es eng und wild. Die Strasse wird zum Strässchen, das sich an der Bergflanke entlang in ständigem Auf und Nieder windet. Für 2 Autos ist es schwierig zu kreuzen aber es hat in den Kurven so gut wie immer Spiegel, die ein rechtzeitiges Reagieren ermöglichen. Diese enge Strecke ist aber auch sehr holperig - also eher etwas fürs Mountainbike und Toeffs mit gutem Fahrwerk.

Das Lesachtal führt zur Ortschaft Kötschach Mauthen, wo dann auch das Gailtal beginnt, ab hier ist dann herrliches Cruisen angesagt - immer im Rahmen des Vernünftigen und Erlaubten latürnich.

Richtung Villach ging es dann nach Arnoldstein und zum Wurzenpass. Der ist mit knapp über 1000 m ja nicht wirklich hoch aaaaaber dafür fast durchgehend mit 18 % Steigung auf beiden Seiten versehen. Die Passhöhe bildet die Grenze zwischen Austria und Slowenien und es gibt, trotz beider Länder EU Mitgliedschaft, immer noch ein irgendwie verloren wirkendes Duty Free Lädeli da oben, das tatsächlich auch noch frequentiert wird.


Mein Zielort Kranskja Gora (ein Wintersport Ort im Sommer....aber schön gelegen) war vom Wurzenpass her schnell erreicht und eine Unterkunft (nix erwähnenswertes aber taugliches) rasch gefunden und so endete auch dieser doch sehr abwechslungseiche Fahrtag.

Tag 2: 1 Pass & eine holprige Bergstrecke und 371.0 km (Total Km 708.9)

Der dritte Tag hätte mich eigentlich von Kranskja Gora zu den Plitvicer Seen in Kroatien bringen sollen.  Aber irgendetwas sagte mir, dass es doch auch ganz nett sein kann via die Adria Küste zu den Seen hochzufahren. Anyway von Kranskja Gora Richtung Süden gibt es ja nur eine vernünftige Variante, nähmlich die über den Vrsic Pass . Der ist mit 1611m  auch nicht gerade ein hoher Alpenpass aber dafür mit vielen ganz netten Kehren ausgestattet, die auf der Nordseite nicht nur eng, steil und holprig sind sondern auch noch aus Kopfsteinpflaster bestehen. Auch ist die Strasse ziemlich eng und man sollte die Zeiten mit dem meisten Verkehr meiden. Die Aussicht vom Pass aus ist dafür phänomenal! Ebenso die Abfahrt auf der Südseite, die zwar ebenfalls eng und steil ist aber ohne Kopfsteinpflaster.



Die Strasse auf der Südseite führt am Informationszentrum des Triglav Nationalparks vorbei und ein Besuch dort lohnt sich auf jeden Fall - nur schon wegen dem Espresso!


Meine Route folgt dem Fluss Soca über Bovec und Kobarid nach Tolmin wo ich die kleine Strasse nach Most na Soci unter die Räder nahm, immer noch dem Fluss Soca folgend. In der Gostilna Podkorito gab es einen Espresso, ein Mineralwasser und glücklicherweise ein Klo. Ich mag diese kleinen Gasthäuser, die man auch in Bosnien und Kroatien noch in den seltsamsten Winkeln findet.  Via Idrija, Postoina fährt man durch herrliche Landschaft nach Illyrisch Feistritz von wo es nur ein Katzensprung bis zur kroatischen Grenze ist. Die Fahrt durch Slowenien hat mich zu einem Fan gemacht. Traumhafte Landschaft - sehr 2 Rad freundlich, es hat viele Velofahrer, die trainingsmässig unterwegs waren wie auch Pendler.

Aber so auf die Grenze zufahrend merkte ich doch die bereits zurückgelegte Strecke, die recht anspruchsvoll war. Daher der Entschluss nach dem Grenzübergang auf direktem Wege via Rijeka in Richtung Senj an der Küste zu fahren und in einem halbwegs passablen Gasthaus an der Küste 2 Nächte zu verbringen um meinen Hintern auszuschütteln und die notwendige Konzentration wieder aufzubauen. Plus es begann die Kette zu scheppern, was nach den steilen Pass- und schnellen Autobahnfahrten auch kein Wunder war. Das Gasthaus Garfild (exakte Schreibweise) hatte ein Toeffpictogramm auf ihrer Werbetafel und so checkte ich für 2 Nächte ein. Die Maschine stand vor meiner Balkontür perfekt versorgt. Den fahrfreien Tag konnte ich nutzen um einen Spaziergang an der Küste entlang zu machen sowie die Kette nachzujustieren. Für einige Buchseiten reichte es auch noch. Ein Bildchen muss da reichen, Ihr kennt so Küstenszenen ja, viel Wasser und so Inseln und Wärme und Sonne.....


Tag 3: Ein schöner Pass und eine Genussfahrt bis ans Meer über 295.7 Km (Total Km 1004.6) 


Tag 4: Stationär im Gasthaus Garfild ca. 12 km nördlich von Senj 0 Km (Total Km 1004.6)

Der fünfte Tag führte mich auf Empfehlung des Sohnes der Wirtin der Küste entlang bis nach Karlobag. Dieser Abschnitt der Küstenstrasse ist eine sehr schöne Motorradstrecke mit phantastischen Ausblicken aufs Meer. Zu dieser Jahreszeit gibt es aber immer noch einen kräftigen Wind, der vom Küstengebirge kommend aufs Meer hinaus weht und dieser blies auch heute zum Teil unangenehm kräftig und böig. Die Aussicht konnte ich also bis Karlobag nicht wirklich locker geniessen sondern musste immer wieder die Maschine mit Kraft auf der Spur halten. Nach Karlobag geht die Strecke Richtung Nationalpark Plitvicer Seen über das Küstengebirge hinüber in eine Art hügelige Hochebene hinauf. Die Landschaft erinnerte mich an den Abschnitt in Slowenien zwischen den julischen Alpen und der Grenze zu Kroatien mit dem netten Gasthaus Prasina, dass wieder mein Standard-Pausenmenu Espresso, Mineralwasser und WC in vorzüglicher Kombination zur Verfügung stellte. Die Fahrt durch die weite Landschaft bis zum Nationalpark Plitvicer Seen war purer Genuss. Zwar ist die Landschaft hier sehr offen und wenig bevölkert aber trotzdem ist sie hügelig genug um auch fahrerisch etwas zu bieten. Ueber Tripadvisor habe ich mich bezüglich einer Unterkunft schlau gemacht und das Gasthaus "House Prijeboi" anvisiert. Der Besitzer / Geschäftsführer spricht Deutsch und Englisch und ist auf eine angenehme Art zuvorkommend. Das günstige Mansardenzimmer hat Dusche und WC sowie Wireless und Fernseher. Ich werde hier 3 Nächte bzw. 2 volle Tage verbringen und in der Gegend spazieren gehen sowie mich meinen Büchern widmen. Langsam komme ich etwas in den Feriengroove rein. :-)


kroatische Meisterdiebin in flagranti ertappt!

Tag 5: eine schöne aber windige Fahrt der Küste entlang und ein landschaftlicher Genuss bis zu den Plitvicer Seen mit Km 188.3 eine lockere Etappe. (Total Km 1192.9)

Tag 6: Stationär im Raum Prijeboi
Tag 7: Stationär im Raum Prijeboi 

Morgen Donnerstag geht es weiter nach Bosnien rein. Erster Wegpunkt wird Bihac sein um dann über kleine Landsträsschen nach Bosanka Krupa und Sanski Most via Banja Luka für das Nachtquartier in oder um Tuzla anzukommen. Soweit der Plan.... :-) Ein update wird es morgen Abend geben.